Heftiger Sturm zieht über die Schweiz: Eine Tote

14.12.2017, 13:51 Uhr
· Online seit 14.12.2017, 09:33 Uhr
Der heftige Sturm in der Nacht auf Donnerstag hat in der Schweiz eine Tote gefordert. Die Frau hatte in Riehen im Kanton Basel-Stadt in einer Jurte geschlafen, auf die am frühen Morgen ein entwurzelter Baum stürzte.
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Tief «Zubin» fegte nach Angaben des Wetterdienstes Meteonews mit Windböen von über 100 Kilometern pro Stunde über das Flachland. Dabei rüttelte es kräftig an den Fensterläden.

Die in Riehen BS tödlich verunglückte Frau hatte mit ihrem Ehemann in der Jurte übernachtet, wie die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt mitteilte. Der Mann konnte sich selbst aus der zerstörten Behausung befreien und Hilfe holen. Er wurde leicht verletzt.

Glück im Unglück hatte dagegen ein Autofahrer in Pfeffingen BL. Ein entwurzelter Baum war am späten Mittwochabend auf sein fahrendes Auto gestürzt. Der 50-jährige Mann kam nach Polizeiangaben mit dem Schrecken davon.

Die stürmischen Winde machten sich am Donnerstagmorgen in der Luft, auf Gleisen und Strassen bemerkbar. Den SBB bereitete ein am frühen Morgen bei Möhlin AG auf ein Trassee gestürzter Baum Probleme.

Die Strecke Basel SBB - Brugg AG - Zürich war deshalb mehrere Stunden lang nur auf einem statt auf zwei Gleisen befahrbar, wie ein SBB-Sprecher auf Anfrage sagte. Mehrere hundert Passagiere dürften von Verspätungen betroffen gewesen sein, sagte der SBB-Sprecher. Ab dem späteren Morgen verkehrten die Züge wieder nach Fahrplan.

Am Flughafen Zürich konnten am Morgen rund eine halbe Stunde lang keine Flugzeuge starten - allerdings war der Wind nur indirekt der Grund. Die Maschinen hätten wegen des starken Sturmes nicht enteist werden können, weil der Wind die Enteiser-Flüssigkeit weggesprüht habe, sagte eine Sprecherin des Flughafens auf Anfrage.

Betroffen waren rund 25 Maschinen, die mit Verspätung starteten. Landen konnten die Flugzeuge in Zürich-Kloten dagegen trotz des Sturmes.

Auf dem Bodensee war die Fährverbindung zwischen Romanshorn und Friedrichshafen (D) zeitweise unterbrochen. Die ersten Kurse am Morgen fielen aus. Ab 09.30 Uhr verkehrten die Fähren dann aber wieder fahrplanmässig.

Im Gebiet der Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) im Entlebuch im Kanton Luzern führte der Sturm zu Stromunterbrüchen. Vor allem ländliche Gebiete mit Freileitungen waren betroffen.

Bei der Aargauer Kantonspolizei gingen rund 20 Meldungen über umgestürzte Bäume und umgewehte Baustellenabschrankungen ein. Es gab keine grössere Sachschäden, wie die Kantonspolizei weiter mitteilte. Der Baselbieter Polizei wurden insgesamt rund 25 Sturmschäden gemeldet. Zumeist blockierten umgestürzte Bäume Strassen.

Gemäss Meteonews fegte Tief «Zubin» mit Böen von bis zu 104 km/h über den Zürichberg. Windspitzen von 100 km/h und mehr gab es auch in Luzern und in Känerkinden BL.

In den Bergen waren die Winde noch stärker. Spitzen von bis zu 156 km/h wurden auf dem Pilatus bei Luzern und 155 km/h auf dem Säntis in der Ostschweiz gemessen. Stark gewindet hat es indes auch auf den Hausbergen von Städten: Auf dem Bantiger bei Bern waren es 140 km/h und auf dem Uetliberg bei Zürich 133 km/h.

veröffentlicht: 14. Dezember 2017 09:33
aktualisiert: 14. Dezember 2017 13:51
Quelle: SDA

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