Gossauer Lampen bekommen Frühlingsputz

· Online seit 28.02.2017, 12:18 Uhr
Sie sollten ein Segen für die Stadt Gossau werden, unterdessen haben sie sich als Fluch entpuppt: Die selbstreinigenden Lampenschirme. Die Selbstreinigung funktioniert nicht und deshalb müssen die Lampen jetzt mühsam geputzt werden - ganz zur Freude der Schnitzelbänggler.
Fabienne Engbers
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«Die Lampen sehen aus wie mein Auto, wenn ich es lange nicht gewaschen habe», sagte Urs Salzmann, Kommunikationsbeauftragter der Stadt Gossau, im November, als die Stadt mitteilen musste, dass die «selbstreinigenden» Lampenschirme dreckig sind. Die Nanobeschichtung, welche den Schmutz abweisen sollte, blätterte ab. Der Schmutz blieb kleben. Um die Lampen mit einer womöglich falschen Reinigung nicht weiter zu beschädigen, liess die Stadt sie dreckig.

Nun hat Gossau einen Weg gefunden, die Lampen zu putzen. Im März und April sollen die grauen Lampenschirme wieder weiss werden. Dazu werden alle 52 Lampenschirme abgenommen, behandelt und wieder neu montiert. Die (nicht selbstreinigende) Beschichtung kommt weg. In Zukunft müssen die Lampen gereinigt werden, jährlich mindestens einmal. Die Kosten dafür muss wohl die Stadt Gossau tragen. Wie hoch die Reinigungskosten sind, lässt sich noch nicht abschätzen. «Wir haben es ja noch nie gemacht», sagt Urs Salzmann am Dienstag auf Anfrage.

Wer die Kosten für die Abmontage und das Abtragen der Nano-Beschichtung übernimmt, ist noch nicht klar. «Die Verhandlungen mit dem Hersteller laufen noch», sagt Urs Salzmann. Man sei aber zuversichtlich, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Die Lampenschirme sollten in der Stadt Gossau eine Art Wohnzimmercharme kreieren. Dieser Charme bleibt erhalten. Allerdings braucht es - wie in einem Wohnzimmer auch - von nun an einen Frühlingsputz.

«Es ist natürlich ärgerlich, dass das Produkt nicht das hält, was es versprochen hat», sagt Urs Salzmann und ergänzt: «Wenigstens hatten die Gossauer Schnitzelbänggler eine Steilvorlage».

veröffentlicht: 28. Februar 2017 12:18
aktualisiert: 28. Februar 2017 12:18
Quelle: enf/cas

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