«Gottenfroh über Crowdfunding»
Zu Beginn der Spenden-Aktion hatte Roger Christen, der Vater von Dario, gemischte Gefühle. «Wir standen da wie Bettler, wollten etwas von den Leuten», gesteht er gegenüber FM1Today. Schnell habe er aber gemerkt, dass die Solidarität sehr gross ist. «Die Leute haben einen Haufen gespendet, ohne etwas im Gegenzug zu erhalten.» Die Familie sei sehr froh, dass Dario mit dem Crowdfunding geholfen werden könne.
Operation verzögert Heimkehr
Man blicke positiv in die Zukunft, nehme jeden Tag so, wie er komme. «Wir haben schöne Wochenenden hinter uns. Dario hat grosse Fortschritte gemacht und war gut gelaunt», sagt der Familienvater. Geplant war, dass der 18-Jährige am 15. Dezember vom Paraplegiker-Zentrum in Nottwil nach Hause in die Lenzerheide komme. Dies verzögert sich nun: Dario muss sich einer Operation unterziehen. Eine Narbe am hinteren Hals und das Rückenmark sind zusammengewachsen, was Spastiken auslöst. Die Verwachsung muss nun getrennt werden.
Vor kurzem hat Dario damit begonnen, Fahrstunden zu nehmen. In zwei Jahren beginnt er eine Lehre. «Was bis dahin passiert, zeigt sich im Gesundheitszustand - es gibt immer wieder Rückschläge», erklärt sein Papa.
«Nicht gewusst, wie es weitergehen soll»
«Wir sind gottenfroh und sehr dankbar, dass das Crowdfunding so eingeschlagen hat», so Roger Christen. Ohne das Spenden-Geld habe er keine Ahnung, wo die Familie heute leben würde. «In der Lenzerheide ist es relativ schwierig, eine behindertengerechte, rollstuhlgängige Wohnung zu mieten.» Für einen Kauf fehle das Geld.
Der Radius für die Wohnungssuche wollte die Familie Christen nur ungern vergrössern. «Für Dario wäre es nie eine Option gewesen, wegzuziehen», sagt der Vater. Sein Sohn habe ihn darum gebeten, gar nicht erst im Unterland zu suchen, er wolle unbedingt in der Lenzerheide bleiben. «Ohne die zahlreichen Spenden hätte ich ehrlich gesagt nicht gewusst, wie es weitergehen soll.»