Asylbewerber nicht auf Inseln festhalten

19.04.2018, 06:25 Uhr
· Online seit 19.04.2018, 00:29 Uhr
Die griechischen Behörden dürfen neuankommende Asylbewerber nach einem Gerichtsurteil nicht mehr auf Mittelmeerinseln festhalten. Die Einschränkung der Bewegungsfreiheit könne nicht mit einem öffentlichem Interesse oder der Einwanderungspolitik gerechtfertigt werden.
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Die Entscheidung des Staatsrats - das oberste Verwaltungsgericht des Landes - vom Mittwoch betrifft nur Neuankömmlinge und nicht jene Migranten, die sich bereits auf den Inseln aufhalten.

Die Aussicht, künftig schnell aufs europäische Festland zu gelangen, könnte den Plan der EU durchkreuzen, Einwanderer von der Überfahrt von der Türkei nach Griechenland abzuhalten. Ein EU-Vertreter erklärte, man sei wegen des Urteils sehr beunruhigt.

Das Verbot, zunächst nicht aufs Festland weiterreisen zu dürfen, gilt seit März 2016. Damals vereinbarte die EU mit der Türkei auch das Flüchtlingsabkommen, mit dem die gefährliche Seeroute weitgehend geschlossen wurde. Im Gegenzug bekommt die Türkei Geld. Damit sollen die Lebensbedingungen für syrische Flüchtlinge verbessert werden.

Auf den griechischen Inseln warten etwa 15'000 Asylbewerber in fünf Aufnahmelagern auf ihr Verfahren. Den Behörden zufolge reicht die Kapazität eigentlich für die Hälfte.

veröffentlicht: 19. April 2018 00:29
aktualisiert: 19. April 2018 06:25
Quelle: SDA

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