Grosse Pläne für das Güterbahnhof-Areal

· Online seit 05.08.2016, 06:02 Uhr
Zuerst eine kreative Insel, mittelfristig zügelbare Modulbauten für Kunst und Kultur und dann erst eine Autobahnspange. Das ist die gegenwärtige Perspektive für das St.Galler Güterbahnhofareal. Eine Projektgruppe nimmt sich dem Brachland mitten in der Stadt an.
Angela Mueller
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«Wenn es gut geht, fahren hier erst in zwanzig Jahre die ersten Bagger auf», sagt Rolf Geiger, Geschäftsleiter Regio Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee. Genügend Zeit, um eine sinnvolle Zwischennutzung auf dem Güterbahnhofareal zu ermöglichen. Tatsächlich stehen der Autobahnteilspange, die das Volk im Frühling befürwortet hat, noch einige planerische und politische Hürden bevor.

Pop-up Restaurants und Kulturanlässe

Jetzt wird dem Areal schneller als gedacht neues Leben eingehaucht: Ab dem 19. August stehen der interessierten Bevölkerung 250 Quadratmeter für diverse Projekte zur Verfügung. Pop-up Restaurants und Kulturanlässe sollen hier durchgeführt werden – ein Treffpunkt für die Quartierbevölkerung und Veranstaltungsort für Kunst und Kultur, wie das Tagblatt schreibt.

"Die 1000 Quadratmeter grosse Halle an der Güterbahnhofstrasse 8 ist kürzlich frei geworden, das haben wir uns zu Nutze gemacht», sagt Geiger. Allerdings nur bis Ende Oktober. "Danach ist die Halle wegen der Kälte nicht mehr nutzbar. «Das Vorhaben wird von der St.Galler Kantonalbank unterstützt, welche zu ihrem 150-Jahre-Jubiläum 37 Gewinnprojekte mit je 100'000 Franken ausgezeichnet hat.»

«Wie es nächsten Frühling weitergeht, ist von zwei Faktoren abhängig: Wie gross die Nachfrage ist und ob die Halle weiterhin freisteht.» Kunst und Kulturschaffende sollen die Halle gratis nutzen können. Die Halle wird von der Projektgruppe Lattich verwaltet. Diese nennt sich sinnigerweise so, weil die Pflanzenart als Pionierpflanze gilt und gerne auf Brachen wächst.

Zwei bis drei Millionen Franken für Bauten

Im Weiteren plant die Gruppe verschiedene Modulbauten auf dem Areal für die Kreativwirtschaft. «Es soll ein Gebäude gebaut werden, das gezügelt werden kann», sagt Geiger. Ob dies ein Schiffscontainer oder ein eigentliches Haus wird, ist noch unklar. «Wir suchen hier noch nach Antworten. Uns schwebt etwas in der Art wie das Projekt Rakete Dreispitz in Basel vor.»

Zwei bis drei Millionen Franken soll in die Bauten investiert werden. Diese Bauten dürften frühestens im Jahr 2018 auf dem Areal stehen. "In der Region gibt es genügend weitere Brachen, wo das Gebäude später dereinst hinziehen könnte», sagt Geiger.

Bei der ersten Infoveranstaltung am 19. August um 17.30 Uhr an der Güterbahnhofstrasse 8 mit anschiessendem Fest wird sich zeigen, ob in der St.Galler Bevölkerung ein Bedürfnis besteht und wie tolerant sich die Nachbarschaft bei allfälligen Lärmemissionen geben wird.

 

 

veröffentlicht: 5. August 2016 06:02
aktualisiert: 5. August 2016 06:02

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