Grossverteiler profitieren vom Biotrend

07.04.2016, 13:47 Uhr
· Online seit 07.04.2016, 13:36 Uhr
Bioprodukte sind in der Schweiz gefragt - im letzten Jahr ist sowohl die Zahl der Biobetriebe als auch der Biokonsumenten gestiegen. Besonders begehrt sind Eier und frisches Brot. Profitieren vom Trend konnten laut Bio Suisse vor allem die Grossverteiler.
René Rödiger
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2015 arbeiteten 6031 Produzenten nach den Richtlinien von Bio Suisse - das sind 52 mehr als im Vorjahr, wie die Organisation für ökologischen Landbau am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz mit Bioprodukten stieg um 5,2 Prozent auf 2,323 Milliarden Franken und erreichte mit 7,7 Prozent den bisher höchsten Marktanteil.

«Wachstumstreiber waren die Grossverteiler», sagte Jürg Schenkel, Leiter Marketing bei Bio Suisse, an der Jahresmedienkonferenz in Bern. Coop bleibt mit einem Marktanteil von rund 45 Prozent klarer Marktleader.

Stark zugelegt haben mit einem Umsatzwachstum von über 12 respektive 17 Prozent die Migros und die übrigen Detailhändler. Die Umsätze der kleine Bioläden stagnierten hingegen beinahe. Der Biofachhandel habe das Potenzial nicht nutzen können und bleibe deutlich hinter der Gesamtmarktentwicklung zurück, schreibt Bio Suisse.

Weniger als andere Märkte ist der Biomarkt von Frankenstärke und Einkaufstourismus betroffen. Vielen Biokonsumenten sei es wichtig, Produkte aus der Nähe einzukaufen und den CO2-Ausstoss beim Einkauf möglichst gering zu halten, sagte Schenkel.

Wie in den Vorjahren waren Eier und Frischbrot die meistgekauften Bioprodukte. Ihr Marktanteil lag bei 24,3 respektive 20,1 Prozent. Gemüse liegt mit einem Marktanteil von 18,6 Prozent auf dem Platz drei.

Im Schnitt gab jeder Schweizer Konsument letztes Jahr 280 Franken für Bioprodukte aus - gemäss Bio Suisse die höchste Pro-Kopf-Ausgabe weltweit. 46 Prozent der Konsumenten kaufen jede Woche Bioprodukte ein, 72 Prozent mehrmals pro Monat.

Am beliebtesten waren Bioprodukte in der Deutschschweiz, wo sie letztes Jahr einen Marktanteil von 8 Prozent erreichten. In der West- und Südschweiz sind es je rund 7 Prozent.

veröffentlicht: 7. April 2016 13:36
aktualisiert: 7. April 2016 13:47
Quelle: SDA

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