Vermisster Snowboarder sprayt blaues SOS in den Schnee

06.03.2016, 19:54 Uhr
· Online seit 06.03.2016, 17:35 Uhr
Nach einer intensiven aber zunächst vergeblichen fast zweitägigen Suche im Schneegestöber ist am Sonntagmorgen ein vermisster Snowboarder am Gemsstock UR wohlbehalten aufgefunden worden. Der Mann hatte sich verirrt und in einer kleinen Jagdhütte Schutz gesucht.
Laurien Gschwend
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Der Alarm bei der Rega ging bereits am Freitagnachmittag ein. Eine Gruppe Deutscher, die vom Gemsstock über die Gafallenlücke Richtung Hospental im Kanton Uri abfahren wollte, vermisste nach dem ersten Teil der Abfahrt einen 19-jährigen Kollegen. Die Abfahrt wird gemäss Mitteilung der Kantonspolizei Uri vom Sonntag oft befahren, befindet sich jedoch ausserhalb der signalisierten Pisten.

Eine Nahsuche der Gruppe blieb erfolglos. Die Rega, die mit einem Lawinenverschüttetensuchgerät nach dem Mann suchte, konnte wegen des schlechten Wetters nur in grosser Höhe fliegen. Weil auch diese erfolglos blieb, erkundeten Mitarbeitende des Pistendienstes den oberen Teil der Abfahrt vom Gemsstock aus. Gegen Abend wurde eine Rettungskolonne mit rund 20 Personen der Alpinen Rettung aufgeboten.

Und schliesslich stieg auch noch ein Superpuma der Armee mit einer Wärmebildkamera in die Luft. Doch um Mitternacht wurden die Suchaktionen wegen der starken Winde und der schlechten Sicht abgebrochen. Am Samstag konnte wegen der grossen Lawinengefahr und wegen des starken Windes überhaupt nicht nach dem Mann gesucht werden.

Erst am Sonntagmorgen flog die Rega erneut ins Suchgebiet. «Beim Überflug über eine kleine Jagdhütte öffnete sich die Türe und der vermisste Snowboarder machte winkend auf sich aufmerksam», teilte die Rega am Sonntagabend mit. Mit blauer Farbe sprayte er zudem ein «SOS» in den Schnee.

Wegen des vielen Neuschnees und des wechselhaften Wetters war die Landung bei der Hütte schwierig. «Schliesslich konnte die Crew von ‹Rega 8› den erschöpften, aber unverletzten Snowboarder aufnehmen und in Sicherheit bringen», heisst es in der Mitteilung weiter.

Gemäss Aussagen des Vermissten verlor er wegen der schlechten Sicht am Freitagnachmittag die Orientierung und seine Gruppe bei der Abfahrt. Weil das Wetter und die Sicht nicht besser wurden, und es am Samstag stark schneite, habe er sich entschlossen, in der Hütte zu bleiben.

veröffentlicht: 6. März 2016 17:35
aktualisiert: 6. März 2016 19:54
Quelle: SDA

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