Herisauer kritisieren ihren Einwohnerrat

«Das ist doch eine Frechheit - der Einwohnerrat entscheidet einfach über unsere Köpfe hinweg», sagt Toni Schwitter aus Herisau. Ich möchte wieder bei wichtigen Angelegenheiten, wie zum Beispiel bei diesem Parkreglement, an der Urne mitentscheiden können», sagt er. Schwitter fühlt sich vom Einwohnerrat nicht vertreten.

So geht es auch Thomas Wöllner. Er findet, der Einwohnerrat sei gar nicht mehr zeitgemäss. Für ihn ist es ein Affront, dass der Einwohnerrat das Proporz-System eingeführt hat. «Das passt überhaupt nicht ins Appenzell. Wir wollen Köpfe wählen und nicht Parteien.»

Einen Franken pro Stunde

Neu sollen die Parkplätze vor dem Freibad Herisau einen Franken pro Stunde kosten. Das hat viele Herisauer aufgebracht. Dies weiss auch Roman Zellweger, der für die SVP im Einwohnerrat sitzt. Bis zu einem gewissen Grad könne er die Kritik verstehen, sagt er zu TVO. Gleichzeitig wehrt er sich gegen den Vorwurf, der Einwohnerrat sei nicht für die Bevölkerung da.

«Ich kann nicht den ganzen Tag durch Herisau laufen und fragen: ‹Was hättet ihr denn gern.› Das muss von beiden Seiten kommuniziert werden», sagt Zellweger. Er ist überzeugt, dass der Einwohnerrat für die Halbkantons-Hauptstadt von Nutzen ist. «Der Einwohnerrat ist eine grosse Unterstützung für den Gemeinderat und eine Entlastung für die Einwohner. Er ist durchaus noch zeitgemäss.»

Unterschriften gegen Parkplatz-Gebühr

Doch dies sehen Toni Schwitter und Thomas Wöllner ganz anders. Zurzeit sammeln sie Unterschriften gegen die neuen Parkgebühren, danach wollen sie sich dem Kampf zur Abschaffung dieser unbeliebten Gremium widmen.