Horner versteigert Teil von Tausendernote

15.11.2017, 06:28 Uhr
· Online seit 15.11.2017, 06:02 Uhr
Durch «Fortunas Glück» ist im Schoss von Philip aus Horn ein Teil einer Tausendernote gelandet. Nun versteigert der 34-Jährige den Geldschein auf Ricardo und liefert eine wahnwitzige Begründung, wieso man zuschlagen sollte.
Laurien Gschwend
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Wer sich derzeit durch die «Antiquitäten und Kunst»-Unterseite der Verkaufsplattform Ricardo klickt, dürfte auf ein aussergewöhnliches Inserat aus dem Thurgau stossen. Ein 34-jähriger Informatiker aus Horn möchte einen Teil einer Tausendernote an die Frau oder den Mann bringen. «Ich will, dass andere Freude an diesem wertvollen Stück haben», sagt er mit Schalk in der Stimme.

Kein finanzieller Wert

Mit «wertvoll» meint Philip den künstlerischen Wert. Schliesslich kann mit dem zerfetzten Tausender nicht bezahlt werden. Gemäss der Schweizerischen Nationalbank (SNB) muss mehr als die Hälfte einer Banknote vorhanden sein, um diese umtauschen zu können. Weiter muss das Geldstück echt sein, wie die SNB in ihrem Merkblatt vorschreibt. Dies ist laut Philip zweifellos der Fall.

Woher die Tausendernote stammt, möchte der Ostschweizer nicht verraten. Er sagt lediglich: «Die Glücksgöttin Fortuna hat sie mir in den Schoss gelegt.» Der Informatiker meint, es sei spannender, wenn er nichts Näheres zum Ursprung der Note bekanntgebe. Beim Versteigerungsobjekt handelt es sich um eine aktuelle Tausendernote der im Jahr 1998 herausgegebenen Notenserie.

«Ernüchternd und schockierend»

Philips Beschreibung des «Kunstobjektes» ähnelt einem Museumstext. Formulierungen wie «Was uns der Künstler mit seinem wagemutigen Werk zeigen will, ist zugleich ernüchternd als auch schockierend» und «Die Wirkung dieses sehr exquisiten Stücks entfaltet sich am besten, wenn man es zum ersten Mal in der Hand hält und einen Moment innehält» sind darin zu finden.

Die Beschreibung ist durchaus amüsant: «Was uns der Künstler mit seinem wagemutigen Werk zeigen will, ist zugleich ernüchternd als auch schockierend. Es zeigt, wie nah und doch weit entfernt Reichtum und Armut, Erfüllung und Verfehlung als auch Glück und Leid sind.» Philip sagt zu seinen Worten: «Die Gedanken waren eine Eingebung. Ich habe die Note angeschaut und Zusatzinformationen gegoogelt.»

Eine Tausendernote für 13 Stutz

Bis Dienstagabend hat Philip zehn Gebote von Ricardo-Nutzern erhalten - der aktuelle Preis der Tausendernote liegt bei 13 Franken. Es sei schwierig, abzuschätzen, wie viele Gebote noch kommen, sagt der 34-Jährige. «Ich hoffe, dass die Leute noch eine Weile versuchen, sich gegenseitig zu überbieten.» Die Online-Auktion läuft noch vier Tage; der Gewinner erhält das «Kunstwerk aus zwei Jahrtausenden» per Einschreiben.

Der Horner hat schon einige Reaktionen auf sein besonderes Ricardo-Inserat erhalten, viele stammen von Facebook-Freunden. «Die meisten schreiben, sie fänden die Aktion witzig. Wenn ich den einen oder anderen Lacher erzeugen kann, habe ich mein Ziel erreicht.»

veröffentlicht: 15. November 2017 06:02
aktualisiert: 15. November 2017 06:28
Quelle: lag

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