«Ich schäme mich fast ein bisschen»
Schon früh am Morgen herrscht im alten Heim reger Betrieb. Die Gänge stehen voll mit Schachteln, überall wird gepackt. In all den Trouble mischen sich bei den Bewohnerinnen und Bewohnern und den Angestellten gemischte Gefühle. «Ich hatte fast Tränen in den Augen, als ich vorhin runterlief», sagt Marie-Louise Inauen, die seit 20 Jahren im Pflegeheim arbeitet. Aber sie freue sich natürlich auch auf das neue Heim.
«Fantastische Aussicht»
Der Bewohner Jakob Dörig aus Appenzell sagt mit einem Schmunzeln: «Ich freue mich, aber ich schäme ich mich auch fast, ein Zimmer mit einer so fantastischen Aussicht, für einen so alten Mann wie mich». Im alten Pflegeheim, welches direkt neben dem neuen liegt, lebte er in einer 3-er WG. Neu hat er ein Einzelzimmer. «Jetzt sehe ich viele Leute, die ich vorher nur selten sah», freut er sich.
«Alpsteeblick» kostete 25 Millionen
Zwei Jahre lang wurde am neuen Alters- und Pflegezentrum «Alpsteeblick» gearbeitet. Gekostet hat es rund 25 Millionen Franken. Der «Alpsteeblick» erleichtere den Bewohnern und den Angestellten das Leben, sagt Markus Bittmann, Direktor des Pflegeheims. Im alten Heim seien die Gänge eng und düster - und auch der Pflegeaufwand grösser gewesen. «Wenn die Bewohner heute aus dem Fenster schauen, haben sie ein schönes Heimatgefühl und das haben sich die alten Menschen verdient.»
Kaffee nach der Aufregung
Damit der Zügeltag problemlos über die Bühne gehen konnte, stand auch der Zivilschutz im Einsatz. Mit Erfolg: Nach wenigen Stunden sassen die Bewohnerinnen und Bewohner im neuen Heim am Esstisch und tranken Kaffee. Die Aufregung mussten einige aber erst noch verdauen: «Im alten Pflegeheim würde ich schon lange schlafen», sagt Jakob Dörig mit einem Lachen.