«Idealer Zeitpunkt für Candle-Light-Dinner»

· Online seit 24.03.2018, 10:03 Uhr
In der Nacht von heute auf morgen Sonntag werden die Uhren eine Stunde – von 2 Uhr auf 3 Uhr – vorgestellt. Der Schlafpsychologe Günther W. Amann-Jennson erklärt, welche Auswirkungen das für unseren Körper hat und wie wir die Umstellung gut überstehen.
Stephanie Martina
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Herr Amann-Jennson, dieses Wochenende stellen wir unsere Uhren eine Stunde vor. Was halten sie von der Zeitumstellung?

Wir Experten fordern immer wieder die sofortige Abschaffung der Sommerzeit. Denn die Zeitumstellung ist ein krankheitserregender Faktor, weil sie einen willkürlichen Eingriff in den Biorhythmus des Menschen darstellt. Dies kann langfristig negativen Folgen haben.

Was passiert durch dieses alljährliche Hin und Her in unserem Körper?

Der Rhythmus im Körper gerät durcheinander. Jedes Organ hat seinen eigenen Biorhythmus, der durch eine «Master Clock» - also durch unsere innere Uhr - gesteuert wird. Diese innere Uhr ist ganz genau auf den Sonnenstand abgestimmt. Das Vorstellen der Uhren hat zur Folge, dass wir eine Stunde Schlaf verlieren. Diesen Schlaf holen wir nicht automatisch nach, weil wir am Abend schlechter einschlafen können und das sorgt für einen Mini-Jetlag, wie wir ihn vom Fliegen her kennen.

Gibt es Zahlen, die bestätigen, dass die Zeitumstellung ungesund ist?

Die EU-Kommission hat sich vor einigen Wochen zum wiederholten Mal mit diesem Thema befasst. Dabei wurden alle wissenschaftlichen Studien vorgelegt. Eine der wichtigsten Studien zeigt, dass es nicht möglich ist, dass sich der Mensch einfach automatisch an diese Zeitumstellung gewöhnen kann. Es kommt also immer zu einer Umstellung und die führt beim einen oder anderen zu kleineren oder grösseren Reaktionen. Vor allem Kinder, ältere Leute und Menschen mit Schlafstörungen haben in den ersten Tagen Mühe. Es gibt aber natürlich auch jene, die die Zeitumstellung jeweils ohne Probleme meistern.

Was kann der Einzelne tun, damit die Zeitumstellung nicht zu einem Problem wird?

Es gibt ein paar Tricks. Einer davon hat mit dem für uns so wichtigen Licht zu tun. Weil es in den nächsten Wochen morgens wieder dunkler sein wird als jetzt, ist es wichtig, nach dem Aufstehen viel Licht zu machen. Leute, die Umstellungsprobleme haben, sollten zudem während der ersten Tage Licht am Abend meiden. Es wäre also der ideale Zeitpunkt für ein Candle-Light-Dinner. Man sollte jedoch abends nichts Schweres essen. Zudem hilft viel Bewegung, frische Luft und ausreichend Wasser zu trinken. Dann kommt man aus meiner Erfahrung gut über die Runden.

veröffentlicht: 24. März 2018 10:03
aktualisiert: 24. März 2018 10:03
Quelle: red.

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