In diesen Hotels schlafen die EM-Stars
Schweiz: Ohne Duschvorhang, aber mit Golfplatz
99 Zimmer hat die 52-köpfige Schweizer Delegation im Vierstern-Hotel bei Montpellier reserviert. Normale Hotelgäste bekommen blaue Hotel-Finken, für die Schweizer gibt es extra rote. In der Tripadvisor-Bewertung eines früheren Gastes steht: «Das Bad ist an sich gut konzipiert, jedoch hat es keinen Duschvorhang oder eine Glaswand.» Unserem Stürmer-Star Xherdan Shaqiri scheint das nichts auszumachen.
Preis pro Nacht: 120 Franken
Deutschland: Keine Lüftung im WC
Die beste Aussicht aller EM-Teams geniesst das deutsche Team im Hotel Ermitage in Evian-les-Bains auf der französischen Seite des Genfersees. Der Turm für den Sprung direkt in den See ist nur einige Meter unterhalb des Hotels. In den Onlinebewertungen werden vor allem die frisch renovierten Hotelzimmer und der praktische Shuttle-Service in die Stadt gelobt. Abzug gibts für die fehlende WC-Lüftung und den zu hohen Badewannen-Einstieg.
Preis pro Nacht: 175 Franken fürs günstigste, 560 Franken fürs teuerste Zimmer
Österreich: Lange Wartezeiten auf dem Golfplatz
Ob es Zufall ist, dass die Österreicher im gleichen Hotel wie Frankreich während der WM 1998 übernachten? Frankreich wurde damals im eigenen Land Weltmeister. Die Kombination aus Bettwäsche und Vorhang im Hotel Le Moulin des Vernègues musste jedoch vor dem Besuch der Österreicher wahrscheinlich noch angepasst werden: Die ungarischen Nationalfarben Rot und Grün werden den Österreichern kaum gefallen. Ein Onlinekritiker warnt zudem vor zu langen Wartezeiten auf dem Golfplatz.
Preis pro Nacht: 200 Franken
England: Zu wenig Gewürze im Essen
In der Auberge du Jeu de Paume in Chantilly gibt es das volle Programm: Pool, Sauna, Dampfbad und anderen Luxus. «Sehr königlich» fühlt man sich laut einem Tripadvisor-Gast in diesem Hotel. WC und Bad sind getrennt. Der Küchenchef dürfe ruhig noch ein bisschen mehr Gewürze brauchen, meint ein anderer. Doch dank ihrem eigenen Teamkoch müssen sich die Engländer sowieso keine kulinarischen Sorgen machen.
Preis pro Nacht: 700 Franken
Italien: Schlechtes WLAN
Die Unterkunft der Italiener ist zehn Minuten vom Stadtzentrum von Montpellier entfernt. Im Courtyard by Mariott hat es fünf grosse Sitzungszimmer. Die Match-Vorbesprechung kommt also bestimmt nicht zu kurz. Ein Gast aus Berlin beschwert sich in seiner Onlinekritik über schlechtes WLAN. Dafür meint ein anderer, die Zimmer seien hell und die Betten bequem. Bademäntel sind vorhanden. Leider fehle jedoch eine Aufhänge für Badesachen.
Preis pro Nacht: 150 Franken
Nord-Irland: Schimmlige Dusche, aber gemütliches Riesenbett
Das Vierstern-Hotel Château de Pizay liegt mitten in einem Weingut im Burgund. Das Gebäude ist historisch, die Ausrüstung modern: Grosse Fernsehbildschirme unterhalten die Spieler von Nord-Irland in ihrer freien Zeit. Ein Tripadvisor-Nutzer aus Bern beanstandet, die Zimmer seien gar nicht im Schloss, sondern in einem Neubau dahinter. Ein anderer Gast lobt das Zimmer. Es sei «ungeheuer gemütlich mit einem Riesenbett», allerdings sei die Dusche schimmlig.
Preis pro Nacht: 300 Franken
Albanien: Tritt-Schall-Isolierung mangelhaft
In diesem futuristischen Klotz wohnt die albanische Nationalmannschaft während der EM. Doch der Eindruck von aussen täuscht: Das Hotel Agapa im Nordwesten von Frankreich hat sogar fünf Sterne. Die Online-Beschwerden bewegen sich auf hohem Niveau: Eine Massagenreservierung sei erst nach zwei Tagen möglich gewesen und die Tritt-Schall-Isolierung der Zimmer sei mangelhaft. Die positiven Bewertungen überwiegen jedoch.
Preis pro Nacht: 265 Franken
Polen: Indoor-Pool zu klein
Sollten die Polen in ihrer EM-Gruppe nicht weit kommen, können sie den Frust im nahen Casino oder beim Pferdereiten ablassen. Die nächstgelegene Freizeitaktivität findet jedoch direkt vor dem Hôtel Hermitage Barrière in La Baule statt: Der Strand zum Baden liegt vor der Tür. Unter diesen Voraussetzungen scheint die Beschwerde eines Gastes, der Indoor-Pool sei zu klein, etwas kleinlich. Wer doch lieber drinnen bleibt, hört an der Hotelbar Live-Musik.
Preis pro Nacht: 210 Franken
Irland: Zu wenig Gratis-Duschgel
Der Trianon Palace in Versailles ist in der Nähe von Schloss Versailles, direkt am Eingang des Schlossparks. Dort, wo frühere französische Könige lebten. Ob Team Irland damit einen Herrschaftsanspruch in der europäischen Fussballwelt signalisiert? Sollten die Spieler einmal nicht mehr Lust auf Mannschaftsküche haben, hat es in der Nähe schöne Brasserien. «Leben wie Gott in Frankreich», fasst es ein Tripadvisor-Nutzer aus Lausanne zusammen. Doch nicht alle sind so zufrieden. «Zentimeterhoher Staub auf dem Barregal» und zu wenig Gratis-Muster mit Duschgel sind Kritikpunkte.
Preis pro Nacht: 300 Franken
Russland: Feng-Shui-Zimmer
Das Hotel wurde nach der Feng-Shui-Philosophie eingerichtet. Das Hotel Renaissance Hippodrome de Saint Cloud liegt, wie der Name sagt, in nächster Nähe zu einer Arena für Pferderennen. Meditative und sportliche Aspekte verbinden sich also an diesem Ort perfekt. Zudem dürfen sich die Spieler um Zimmer mit Eiffelturm-Blick streiten. In einer Onlinebewertung heisst es: «Endlich mal eine Dusche, bei der der Regler so platziert ist, dass man sich nicht erst unter den Brausekopf stellen muss um diese anzustellen.»
Preis pro Nacht: 350 Franken
Spanien: Empfang spricht kein Englisch
Die Spanier hausen während der EM auf der Île de Ré an der französischen Westküste im Hotel Atalante Relais Thalasso. «Die Dame am Empfang sprach leider kein Wort Englisch», mockiert sich ein Gast aus Amerika in der Onlinebewertung. Eine andere Frau vermisste einen Vergrösserungsspiegel im Bad. Die Zimmer, erfährt man in einer etwas älteren Kritik, seien «neu mit IKEA-Möbeln eingerichtet». Ein Blick auf aktuelle Fotos lässt jedoch auf einen mittlerweile höheren Standard schliessen.
Preis pro Nacht: 250 Franken
Schweden: Zu viele Austern zum Frühstück
Auf 32 Grad sind die Meerwasser-Pools im Hotel vorgeheizt. Die schwedischen Nationalspieler dürften sich wie Märchenprinzen fühlen im Chateau des Tourelles. Abstriche gibt es für normale Hotelgäste beim Frühstück: «Für 29 Euro sind zwar Austern und Champagner inklusive, aber wer will das schon täglich.» Das lila-weisse Design der Inneneinrichtung dürfte sogar auf den schwedischen Haudegen Zlatan Ibrahimovic eine beruhigende Wirkung haben.
Preis pro Nacht: 270 Franken