Ist der Swiss Pass ein «Gfrörli»?
Von vielen Wintersportgebieten wird der rote Swiss Pass im Kreditkartenformat schon länger verschmäht, weil die Konditionen zu schlecht sind. Jetzt macht der Swiss Pass aber offenbar auch physisch Schlagzeilen. Die Bergbahnen Flumserberg raten ihren Kunden davon ab, ihr Ski-Abo auf den Pass zu laden, und damit auf die Piste zu gehen. Zu schnell gehe die Plastikkarte bei kalten Temperaturen zu Bruch.
Swiss Pass war Gesprächsthema in den Flumserbergen
«Der letzte Freitag und Samstag waren besucherstark - aber auch sehr kalt», sagt Heinrich Michel, CEO der Bergbahnen Flumserberg. Dabei sei bei zahlreichen Swiss Pass Kunden festgestellt worden, dass die Plastikkarten zerbrochen waren. Michel vermutet, dass die Kälte daran schuld ist. «Wir haben die Gäste in der Folge eingeladen, unsere eigenen Chipkarten statt des Swiss Passes zu benutzen.» Die hauseigenen Skikarten der Flumserberge seien wintererprobt, schliesslich befänden sich hunderttausende davon Winter für Winter im Umlauf. «Wir wissen nicht, ob die Kälte für die kaputten Karten verantwortlich ist, haben aber die SBB auf den Missstand aufmerksam gemacht», so Michel. Die Zahl der betroffenen Kunden gehe allerdings nicht in die Hundertschaften: «Es waren wahrscheinlich knapp ein Dutzend betroffene Kunden» sagt Michel. Nichtsdestotrotz eine Häufung, die zu reden gab.
SBB lässt die Kälte als Grund nicht gelten
«Wir wurden von den Bergbahnen Flumserberg über die zerbrochenen Swiss Pass Karten informiert» sagt SBB-Mediensprecher Reto Schärli. Es scheine sich aber um eine begrenzte Zahl von betroffenen Kunden zu handeln: «Bis jetzt wurde keine Karte an uns zurückgeschickt.» Die kaputten Karten mit der Kälte in Zusammenhang zu bringen, lässt Schärli nicht gelten: «Nicht auszuschliessen ist ein Bruch bei einem Sturz oder durch Dauerbelastung durch ein gebogenes Aufbewahren im Portemonnaie.» Die SBB haben die Karten analysieren lassen, gemäss dem Hersteller gebe es keine Hinweise auf ein erhöhtes Bruchrisiko in der Kälte.