Jetzt gelten neue Fussballregeln
Der Weltverband Fifa hat auf den 1. Juni fast 100 Änderungen oder Anpassungen im Fussball-Regelwerk beschlossen. Ziel war, die Vorschriften zu vereinfachen. Das International Football Association Board (IFAB), das über das Regelwerk wacht, bezeichnet den Schritt als «grössten in der 130-jährigen Geschichte». Wir erklären dir die wichtigsten Änderungen.
Dreifachbestrafung
Bisher galt: Wird im Strafraum eine klare Torchance durch ein Foul verhindert, gibt es Penalty, eine Rote Karte und mindestens ein Spiel Sperre für den foulenden Spieler. Neu wird ein solches Foul nicht mehr zwingend mit Rot bestraft, sondern mit Penalty und Gelb. Gilt der Angriff jedoch nicht dem Ball, kann es weiterhin Rot geben. Achtung: Interpretationsspielraum!
Penalty
Der Schiedsrichter achtet viel genauer auf die Ausführung. Stoppt der Schütze beim Anlauf komplett ab, gibt es Freistoss für den Gegner und unter Umständen sogar Gelb für den Schützen. Bewegt sich der Goalie zu früh und der Ball geht nicht ins Tor, gibt es Gelb für den Schlussmann. Der Penalty wird wie bisher wiederholt.Unterwäsche
Ja, wirklich: Die Regelhüter haben sich mit der Unterwäsche der Spieler beschäftigt. So sollen künftig keine Sponsoren oder sonstige Botschaften auf Unterhosen mehr sichtbar sein. Sichtbare Unterhosen müssen die gleiche Farbe wie die Hose haben. Bei mehrfarbigen Hosen dürfen sich die Spieler für eine dieser Farben entscheiden.Verletzungspausen
Neu dürfen Spieler bis zu 20 Sekunden auf dem Platz behandelt werden und sie müssen nicht mehr das Spielfeld verlassen.
Rot vor Spielbeginn
Ein Spieler kann schon vor dem Anpfiff eine Rote Karte erhalten. Sobald der Schiri das Spielfeld begutachtet hat, hat er auch die Erlaubnis, Rote Karten zu verteilen. Wird ein Spieler schon vor dem Spiel ausgeschlossen, darf der Trainer einen neuen Spieler aufstellen.
Kicken ohne Schuh
Spieler dürfen weiterkicken, auch wenn sie einen Schuh verloren haben. Allerdings nur bis zur nächsten Unterbrechung. Diese Regel gilt auch für Schienbeinschoner.
Einwurf
Beide Hände müssen neu gleich stark zu einem Einwurf beitragen. Das tönt zwar komisch, aber bisher haben viele Spieler eine Hand als Stütze genutzt und mit der zweiten Hand den Ball geschleudert.
Dem Goalie die Sicht nehmen
Die sogenannte «Angriffsmauer» wird verboten. Bei diesem Trick stellen die angreifende Mannschaft bei einem Freistoss eine eigene Mauer oder auch nur einen Spieler zwischen den Ball und den Goalie, um diesem die Sicht zu nehmen.
Ein schönes Beispiel einer «Angriffsmauer»:
A very substantial attacking wall from Fiorentina for this free-kick. Four of them. pic.twitter.com/nfvmRhGvAD
— Michael Cox (@Zonal_Marking) January 12, 2014