Feuz nur knapp geschlagen

20.01.2018, 13:27 Uhr
· Online seit 20.01.2018, 11:14 Uhr
Die Abfahrt von Kitzbühel gehört zu den herausforderndsten der Saison. Aus Schweizer Sicht sorgte Beat Feuz für einen Exploit. Nur der Deutsche Thomas Dressen war schneller. Marc Gisin fuhr auf Rang 5.
Fabienne Engbers
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Lange durfte sich Beat Feuz als Sieger fühlen.Die meistgenannten Favoriten waren alle schon im Ziel - und der Weltmeister sass immer noch auf dem Leaderthron. Das Double aus den Siegen in Wengen und Kitzbühel schien mehr und mehr Tatsache zu werden.

Bessere Sicht voll genutzt

Doch Minuten vor Dressens Fahrt hellte der zuvor bedeckte Himmel auf. Die Sonne schien, die Sicht wurde entsprechend besser - und der Deutsche nutzte die für eine kurze Zeit verbesserten Bedingungen mit einer grandiosen Fahrt optimal.

Völlig unerwartet kommt sein Erfolg nicht. Ein erstes Mal auf sich aufmerksam gemacht hatte Dressen Ende November, als er in der Abfahrt in Beaver Creek Dritter wurde.

Marc Gisin schafft Exploit

Neben Feuz überzeugte aus dem Schweizer Team auch Marc Gisin. Der Obwaldner egalisierte als Fünfter sein Bestergebnis, das er vor zwei Jahren ebenfalls in Kitzbühel erreicht hatte. Der Engelberg fuhr also ausgerechnet auf jenem Hang ein weiteres Mal am besten, auf dem er im Januar 2015 schwer gestürzt war und ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten hatte.

Für Dressen hatte die Sonne nicht immer geschienen. Schon als Jugendlicher hatte er einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften. Im September 2005 hatte der damals zwölfjährige Bub auf dramatische Weise seinen Vater und grössten Förderer verloren. Dirk Dressen hatte mit einer Jugendtrainingsgruppe in Sölden in einer Gondel gesessen, als an einem Helikopter das Tragseil riss und über der Seilbahn ein 750 Kilogramm schwerer, mit Beton gefüllten Kübel niederging. Das Unglück forderte neun Todesopfer, unter ihnen war Dirk Dressen.

Die Abfahrt in Kitzbühel gewann Dressen als erst zweiter Deutscher nach Josef Ferstl, dem Vater von Sepp Ferstl, der Mitte Dezember in Val Gardena den Super-G gewonnen hatte. Ferstl senior hatte den Klassiker am Hahnenkamm 1978, damals gemeinsam mit dem Österreicher Josef Walcher, und 1979 für sich entschieden.

(SDA/red)

veröffentlicht: 20. Januar 2018 11:14
aktualisiert: 20. Januar 2018 13:27

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