Kanton Thurgau will in Kemmental Müll entsorgen

06.06.2017, 20:28 Uhr
· Online seit 06.06.2017, 20:28 Uhr
Seit Jahren prüft der Kanton Thurgau, ob die Gemeinde Kemmental ein passender Standort für eine Deponie wäre. Jetzt ist klar, dass sich das Gebiet Zelgli Altishausen eigenen würde und zwar sogar für die Lagerung von sehr giftigem Abfall.
Stephanie Martina
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Momentan sind drei Thurgauer Deponie-Standorte in der engeren Auswahl. Neben dem Standort Kemmental wurden auch in Homburg und Wigoltingen Untersuchungen durchgeführt, allerdings sind noch zu wenige davon abgeschlossen. Der Standort Zelgli Altishausen in der Gemeinde Kemmental ist der Favorit des Kantons Thurgau.

Nur wenige Standorte geeignet

Die Suche nach einem Deponiestandort ist ein langer Prozess. Vor allem auch deswegen, weil in der Deponie sogar Abfälle der Klasse E gelagert werden sollen und damit die giftigsten Abfälle überhaupt, abgesehen von Atommüll. «Für diese Abfallarten braucht es geologisch gut geeignete Standorte und davon gibt es im Kanton nur ganz wenige», sagt Martin Eugster, Abteilungsleiter Abfall beim Thurgauer Amt für Umwelt. Im ganzen Kanton seien sechs bis sieben Standorte geeignet. Alle seien untersucht und durch das Amt für Umwelt beurteilt worden. Ein Standort erfüllt alle Anforderungen: jener in Kemmental.

Sorgen bei Anwohner

Für den Gemüse- und Beerenproduzenten, der neben dem Deponie-Standort lebt, ist es keine erfreuliche Vorstellung, dass direkt neben seinen Gewächshäusern Abfall deponiert werden soll. «Unsere schlimmste Befürchtung ist, dass wir eine grosse Staubbelastung haben werden und deshalb mit Ertragseinbussen rechnen müssen», sagt Michael Diener. Wie er und weitere Direktbetroffene reagieren werden, lassen sie derzeit noch offen. Auch bei der Gemeinde ist man noch unschlüssig, wie man vorgehen will.

TVO hat sich am Deponie-Standort umgeschaut und mit Direktbetroffenen gesprochen:
veröffentlicht: 6. Juni 2017 20:28
aktualisiert: 6. Juni 2017 20:28
Quelle: red.

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