Irma Dütsch hat bei Scheichs das Sagen
«Wenn ich in die Küche trat, haben die Angestellten sofort gemerkt, wer das Sagen hat», erzählt die bald 72-Jährige dem «Migros Magazin». «Das funktionierte sogar in Saudi-Arabien, wo es für Frauen nicht einfach ist.»
Köchin werden wollte Irma Dütsch schon als Vierjährige. «Die Küche ist immer der Ort, wo es gut riecht und wo man etwas Gutes zu naschen bekommt.» Leicht war es dann aber nicht, in diesen Beruf einzusteigen. «Als ich eine Kochlehre anfing, wollte mich kein Mensch. Mir wurde gesagt, ich könne als Zimmermädchen oder als Waschfrau arbeiten. Der Beruf Koch sei was für Männer.»
Einschüchtern liess sich Dütsch aber nicht. «Ich ging immer zu den Köchen und habe ihnen geholfen, bis der Chefkoch eines Tages sagte: ‹Ach, du bist ja auch ein richtiger Koch›.» Das war in Montreal. «Ich erhielt dann eine Anstellung als Saucier.»
Von Streetfood hält Dütsch, die erste Frau, die einen Michelin-Stern bekam, wenig bis gar nichts. «Wer kultiviert ist, holt sich das Essen nicht auf der Strasse. Und wer kein Geld hat, soll sich doch zu Hause Reis zubereiten.»