Kommt die Fünf-Franken-Gebühr für Rapperswiler Seedamm?
Rapperswil-Jona ist ein verkehrstechnischer Knotenpunkt. Dorthin fliesst der Verkehr vom Toggenburg und dem Glarnerland, dem Zürcher Oberland und der Goldküste Zürichsee. 28'000 Autos fahren täglich durch die Stadt am Zürichsee - 10'000 mehr als durch den Gotthard. Viele Projekte wurden daher schon ausgearbeitet, um die Stadt zu entlasten.
Die Verkehrsüberlastung ist auch für andere Schweizer Regionen ein Problem. Der Bund will mit dem sogenannten Mobility Pricing die Verkehrsspitzen brechen. Wer zu Stosszeiten die Strassen benützt, soll mehr bezahlen. Die Stadt Rapperswil-Jona gehört zu den Pilotregionen.
Maut für den Seedamm
Wie der Rapperswiler Stadtrat und Bauchef Thomas Furrer FM1Today erklärt, kann man sich vorstellen, dass man in Zukunft für die Überfahrt des Seedamms während der Stosszeit einen Fünfliber bezahlen muss. Der «Seedamm-Fünfliber» soll Autofahrer dazu bringen, Ausweichmöglichkeiten zu finden - respektive die Überfahrt später vorzunehmen.
Überrascht über Bewilligung
Diese Pläne sind noch sehr theoretisch und nur angedacht. Thomas Furrer gibt sich im Interview auch überrascht. «Ich kenne die Gründe nicht genau, warum der Bund auf unser Angebot eingestiegen ist, hier mitzumachen.» So sollen erste Pilotversuche 2019 durchgeführt werden.
Psychologische Verkehrsführung in Diskussion
Weiter wäre es auch möglich, Anreize zu schaffen, damit die Bevölkerung die jetzt schon vorhandenen Ausweichrouten mehr benützt. Gemäss Furrer wird diskutiert, am Rande der Stadt Verkehrsleittafeln aufzustellen, die Alternativrouten mit der entsprechenden Zeitersparnis aufzeigt. So würden vielleicht auch die unzähligen Lastwagen umgeleitet, die heute nicht über die Autobahn fahren wollen, um die Schwerverkehrsabgabe zu umgehen.
Ein Tunnel als teure Lösung
Schon früher wollte Stadt und Kanton der Blechlawine Herr werden. Sie setzten sich für eine Tunnellösung ein. Gut 650 Millionen Franken hätte das Bauwerk kosten sollen. Doch 2011 wurde dieses Projekt von den Stimmbürgern abgelehnt. Eine neue Machbarkeitsstudie wurde 2015 in Auftrag gegeben. Die ersten Ergebnisse werden noch 2016 erwartet. Auch diese Projekt wird trotz der Teilnahme am Mobilty Pricing weiter verfolgt.
Für Thomas Furrer gibt es keine Wunschlösung. «Unser Ziel ist es, den Durchgangsverkehr in der Stadt markant zu reduzieren.»