Kontroverses Festival erneut bewilligt

04.10.2017, 09:44 Uhr
· Online seit 04.10.2017, 09:40 Uhr
Der Frauenfelder Stadtrat hat die Bewilligung für das geplante «Out in the Green Garden» im August 2018 erteilt. Damit findet das Festival im Murg-Auen-Park nach einem Jahr Unterbruch wieder statt. Lärmklagen sowie neue Richtlinien des Stadtrates veranlassten den Veranstalter, auf die Durchführung 2017 zu verzichten. Zudem gelangte das Thema aufs politische Parkett.
René Rödiger
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Samuel Koch/Thurgauer Zeitung

Ende gut, alles gut. Diese Aussage würde zum Frauenfelder Festival «Out in the Green Garden» im städtischen Murg-Auen-Park passen. Denn der Stadtrat hat den Veranstaltern für das Jahr 2018 wieder eine Bewilligung erteilt. «Die Veranstalter haben sich dabei an die neuen Leitlinien für Sonderveranstaltungen auf diesem Gelände zu halten», teilt die Stadtkanzlei mit. So dürfen zukünftig nur noch maximal tausend Besucher ans «Out in the Green Garden» gehen, bodenbelastende Bauten nur noch auf befestigten Bereichen erstellt oder Musik während der Auf- und Abbauzeit nur «in sehr gedämpfter Lautstärke» gespielt werden.

Wie in den vergangenen Jahren soll das «Out in the Green Garden» 2018 eine Mischung aus lokalen sowie internationalen Bands für Jung und Alt beinhalten, teilt die Stadt mit. «Gespielt wird auf zwei Bühnen, in der mittlerweile traditionellen Jam-Jurte musizieren Besucherinnen und Besucher selber.» Auch den Flohmarkt soll es weiterhin geben, und wiederum werde die Zusammenarbeit mit anderen Kulturvereinen gesucht, um dem Publikum ein möglichst breites Spektrum an kulturellen Erlebnissen zu ermöglichen.

Politischer Vorstoss nach Streit wegen Lärmklagen

Der Anlass soll wie bis anhin nicht-kommerziell und möglichst umweltverträglich sein. «Der Eintritt ist freiwillig und der Park wird den Passanten und Spaziergängern auch während des Festivals offenstehen», schreibt der Stadtrat weiter.

2016 hatten sich Anwohner des Naherholungsgebiets bei der Stadt wegen Lärms beschwert, als an einem Konzertabend rund 3000 Personen das Festival besuchten. Die Stadt passte die Regeln für die Durchführung von Sonderveranstaltungen im Murg-Auen-Park an. Die Fronten verhärteten sich und auch eine Aussprache zwischen dem Stadtpräsidenten Anders Stokholm und den Festival-Veranstaltern brachte keine konkreten Lösungen. Schliesslich gelangte das Thema durch eine Interpellation dreier Gemeinderäte (Chrampfe & Hirne) auch aufs politische Parkett. Der Stadtrat setzte sich dafür ein, dass Freiluftveranstaltungen in Frauenfeld weiterhin ermöglicht werden sollen, woraufhin ihm das Stadtparlament den Rücken stärkte.

Nach Mitternacht unter die Autobahnbrücke

Aufgrund der jüngsten Entwicklungen hat der Stadtrat für das «Out in the Green Garden» im kommenden Jahr folgende organisatorischen Änderungen beschlossen: Erstens wird das Festival wegen den eingeschränkten Spielzeiten zweigeteilt. Bis 24 Uhr finden die Konzerte im Murg-Auen-Park, Gelände A, statt. Danach gibt es eine Afterparty unter der naheliegenden Autobahnbrücke der Militärstrasse (Gelände B). Zweitens stehen die beiden Bühnen im Murg-Auen-Park dieses Mal auf dem Schotterteil der Wiese, «wodurch die Abnutzung der Wiese gegen das Kraftwerk hin reduziert werden soll».

Der Beschluss des Stadtrates ist gemäss Mitteilung mit einem Rechtsmittel versehen.

veröffentlicht: 4. Oktober 2017 09:40
aktualisiert: 4. Oktober 2017 09:44

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