Kristina: Fortpflanzungsarzt gibt Fehler zu

29.08.2017, 19:14 Uhr
· Online seit 29.08.2017, 18:57 Uhr
In dritter Runde wurde heute Dienstag am Landesgericht Feldkirch der Zivilprozess rund um die mutmassliche Eizellenverwechslung von Kristina V. fortgesetzt. Laut dem zuständigen Fortpflanzungsmediziner ist es gut möglich, dass der Verwechslungsfehler in seinem Institut passiert ist.
Laurien Gschwend
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Die 26-jährige Kristina aus Arbon klagt ein auf Fortpflanzungsmedizin spezialisiertes Institut in Bregenz auf die Herausgabe von Patientenunterlagen an, um ihre leiblichen Eltern zu finden. Bereits zweimal wurde das Verfahren vertagt; am Dienstag kam schliesslich der zuständige Fortpflanzungsmediziner zu Wort, um seine Sicht der Dinge zu schildern.

Fehler in Bregenzer Institut wahrscheinlich

Der Arzt, dem angelastet wird, er habe damals die Petrischalen in seinem Institut verwechselt, räumte während der Verhandlung einiges ein. Der Wissenschaftler gestand, dass es möglich, oder sogar wahrscheinlich sei, dass es in seinem Institut zum Fehler kam. Es könne aber auch nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden, dass eine Verwechslung in der Geburtsklinik Münsterlingen stattgefunden habe.

Bekommt Kristina ihre Unterlagen?

Eigentlich wollte die Richterin das Verfahren am Dienstag schliessen, doch es geht noch weiter. Ob tatsächlich noch Unterlagen vorgelegt werden können, ist nach wie vor offen. Laut Beklagtenseite stehen die Chancen aber mehr als schlecht.

Im September 2014 erfuhr Kristina V. durch einen DNA-Test, dass ihr Erbgut weder mit jenem der Mutter noch mit jenem des Vaters übereinstimmt. Ihre Schwester, die wie Kristina durch künstliche Befruchtung gezeugt wurde, ist ebenfalls nicht mit dem Vater verwandt. Seit die Arbonerin weiss, dass sie in einer Familie aufgewachsen ist, die nicht ihre eigene ist, ist sie auf der Suche nach ihren richtigen Eltern. Eine Herausgabe der Patientenunterlagen soll Klarheit schaffen.
veröffentlicht: 29. August 2017 18:57
aktualisiert: 29. August 2017 19:14
Quelle: Vorarlberger Nachrichten/Christiane Eckert/red.

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