Kristinas «Schwester» sucht echten Vater
Die 26-jährige Kristina V. aus Arbon ist in einer Familie aufgewachsen, die nicht ihre eigene ist - und auch ihre vermeintliche «Schwester» hat erfahren, dass sie nicht mit dem Mann verwandt ist, den sie ihr Leben lang für ihren Vater hielt. Marina V. zog nun ebenfalls vor Gericht.
Kind eines fremden Mannes
Am Landesgericht Feldkirch fand am Freitag der erste Durchgang im Verfahren Marina V. gegen Professor Herbert Zech statt. Die heute 24-Jährige war im Institut des Fortpflanzungsmediziners in Bregenz durch künstliche Befruchtung entstanden. Die Mutter «stimmt», der Vater nicht. Das heisst, die Mutter gebar das Kind eines fremden Mannes. Ob dies ebenfalls durch einen Fehler von Herbert Zech verschuldet wurde, oder ob es dafür andere Erklärungen gibt, soll der Prozess klären.
Grosser Aufwand
Wie in Kristinas Fall konnte bei Marina V. kein Vergleich erzielt werden. Somit wurde das genaue Prozessprogramm festgelegt. Es geht wie bei Kristina um die Herausgabe von Prozessunterlagen, um den leiblichen Vater der jungen Frau eventuell doch noch zu finden. Marina fordert aber auch Schmerzensgeld, vorerst mit 20'000 Euro beziffert. Ein psychiatrisches Gutachten soll klären, wie gross die Belastung für das Mädchen war, als sie erfuhr, dass ihre «Schwester» nicht ihre Schwester ist und ihr «Vater» nie ihr wirklicher Erzeuger war. Bis Ende September soll nach einem allenfalls existenten Behandlungsvertrag gesucht werden, dann wird der nächste Termin festgelegt.