Künstlerin kritisiert Susanne Kunz

31.03.2016, 15:00 Uhr
· Online seit 23.03.2016, 06:56 Uhr
Bei «Die grössten Schweizer Talente» wurde die Flawiler Corinne Sutter auf nicht ganz feine Art weggebuzzert. Nun schlägt die Künstlerin zurück. Sie kritisiert das Schweizer Fernsehen und vor allem das Jurymitglied Susanne Kunz.
Leila Akbarzada
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«Ich fühlte mich gut aufgehoben», sagt Corinne Sutter über den Tag, als sie vor der Jury der Show «Die grössten Schweizer Talente» ihre Kunst zeigte. Nach wenigen Minuten wurde sie weggebuzzert, angeführt von der umstrittenen Susanne Kunz. Diese stachelte den Rest der Jury an. Sutter machte trotzdem weiter und verblüffte die Jury mit einem sehr speziellen Bild.

«Die Betreuung war sehr gut, man hatte seine eigene Ansprechperson», sagt Corinne Sutter. Kurz vor der Aufzeichnung wurde es dann doch hektisch, die Anspannung war gross. Dann kam die Ruhe auf der Bühne und Corinne sagte sich: Jetzt liegt es an Dir, Du musst es einfach nur noch gut machen. Sie hätte aber nie damit gerechnet, dass der Buzzer so schnell gedrückt wird.

Sie war doppelt irritiert. Denn teilgenommen hat sie nur, weil sie vom SRF angefragt wurde. «Ich dachte, man weiss, was ich mache, und man will, was ich mache. Zwei Monate habe ich für das Bild geübt», sagt die 31-Jährige. Darum habe sie einfach nach dem Buzzer weiter gemacht. Das wollte sie sich nicht nehmen lassen.

 

Kein Po-Wackel-Tanz

«Es war ein Schock. Ich dachte nur noch: Was mach ich eigentlich hier?» sagt Sutter. «Es war halt kein Po-Wackel-Tanz, was ich geboten habe. Ich dachte, die Gesellschaft sei reif für eine solche Vorstellung.» Sie versteht die Produzenten von «Die grössten Schweizer Talente» nicht. «Man könnte doch einer solchen Show mal eine neue Farbe geben.» Sie als junge, zweifache Mutter mit einem künstlerischen Hintergrund hätte eine Abwechslung sein können. Corinne Sutter ist in Flawil aufgewachsen, wohnt heute mit Mann und den zwei Kindern in Aarwangen im Kanton Bern. Der Ehemann ist Hausmann.

Bei den fünf Golden Buzzers habe sich jedoch gezeigt, dass das Schema wieder genau gleich verlaufe: Zwei Tanz-Acts und drei Gesangsauftritte wurden auserwählt. Ende Januar bekam Sutter die schriftliche Absage vom SRF. Ein Standardmail, das «freundlich formuliert war».

Kritik an Susanne Kunz

Über das Verhalten von Susanne Kunz ist sie erstaunt. «Kunz ist eine Power-Frau, und ich bin das auch ein Stück weit. Ich dachte eigentlich, dass ich ihr noch gefallen könnte», sagt Sutter. Sie habe sich oft gefragt, was sie falsch gemacht habe. Im Verlauf der Sendung sei ihr aber klar geworden: Susanne Kunz ist auch zu anderen Kandidaten gemein. «Bei mir hat es sich einfach etwas zugespitzt. Ich habe halt keine Show gemacht, ich war ich selbst. Vielleicht hat ihr das nicht gefallen.» Was Sutter kritisiert: Kunz beeinflusse die anderen Jurymitglieder. Bei der neunten Casting-Show habe Kunz sogar eigenhändig den Buzzer von Gilbert Gress gedrückt. Das sei nicht korrekt.

Sutter geht viral

Corinne Sutter hat ihren Auftritt in der Show lange hinterfragt. Dabei fielen die Reaktionen abgesehen von der Jury durchwegs positiv aus. Sie hat verschiedene Medien-Anfragen erhalten und auch sonst unglaublich viel positives Feedback in jeglicher Form gekriegt. Ihr Video wird mittlerweile auf Facebook in vielen Ländern Asiens geteilt. Es wurde neu hochgeladen und über 150'000 mal geteilt. Rund zehn Millionen Views verzeichnet es insgesamt bis jetzt. Viele ihrer neuen Fans sehen sie als Vorbild. Auch die Sängerin Kelly Rowland zeigt sich begeistert.

Wow!!!! My mind was blown. So talented.

Posted by Kelly Rowland on Montag, 28. März 2016

 

Kena tengok sampai habis ... awesome !! #gilamuzikKnow more about women in video here : KarikaturISTin und Allround-Künstlerin Corinne Sutteror https://www.facebook.com/diekarikaturistin

Posted by Gila Muzik on Samstag, 19. März 2016

Watch till the end!! Crazy good!

Posted by All JDM on Mittwoch, 16. März 2016

«Ich habe mit diesem Auftritt gezeigt, dass man die Schnelllebigkeit der Gesellschaft bremsen kann. Auch habe ich Stärke bewiesen, denn ich habe trotz Buzzer einfach weitergemacht. Und viele haben in diesem Auftritt ein Beispiel dafür gesehen, dass man nicht immer sofort urteilen kann.» Sie hat mittlerweile viele Rückmeldungen aus aller Welt erhalten. Das freut Corinne Sutter. «Es ist eine Tiefe entstanden, die ich nicht erwartet hätte.»

Der TVO-Beitrag zum Thema.

(lak/gre)

 

veröffentlicht: 23. März 2016 06:56
aktualisiert: 31. März 2016 15:00

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