Leicester City ist englischer Meister
Eines der grössten Fussball-Märchen überhaupt ist wahr geworden. Leicester City ist Meister in der Premier League. Drei Spieltage vor Schluss hat der vor der Saison als Abstiegskandidat gehandelte Club die Meisterschaft auf der Couch perfekt gemacht – weil Verfolger Tottenham am Montagabend beim FC Chelsea nur 2:2 spielte.
Sieben Punkte Vorsprung. Das Sensationsteam von Trainer Claudio Ranieri ist nicht mehr einzuholen. «Gewinnt Leicester die Premier League, würde es den Wettbewerb, wie wir ihn jetzt kennen, verändern», hatte die «Daily Mail» geschrieben. Und: «Es wäre eine Inspiration für Aussenseiter, gross zu träumen und ein Weckruf für die etablierte Elite.»
Infantino: «Das ist die Magie»
Fifa-Präsident Gianni Infantino schwärmte zuletzt: «Märchen wie das von Leicester zeigen uns, dass der Fussball nicht vorhersagbar ist. Das ist der Grund, weshalb wir den Fussball lieben, das ist die Magie.»
Nicht Chelsea, nicht Arsenal, nicht Manchester City oder Manchester United: Das Low-Budget-Team mit dem Schweizer Mittelfeldspieler Gökhan Inler hat die Krönung einer unglaublichen Saison geschafft.
Championssss ???? #foxesneverquit #massiv pic.twitter.com/pKd6k2t2go
— Gökhan Inler (@GokhanInler) 2. Mai 2016
Die Spielzeit der Foxes verdient unzählige Superlativen, genauso viele Geschichten erzählt der Verein aus den englischen Midlands.
Psycho-Tricks der Trainers
Immer wieder brachte der italienische Coach Claudio Ranieri seine Profis mit kleinen Psychotricks zu ungeahnten Erfolgen. Nach einem Spiel ohne Gegentor lud er seine Schützlinge zum Pizza-Essen in der Innenstadt ein.
Gute Leistungen wurden mit zwei freien Tagen belohnt. Zur Meisterschaft sagte er vor längerem: «Ein kleines Team mit einem grossen Herzen kann zum Riesen werden - das ist toll.»
Auch Ranieri ist eine dieser unglaublichen Geschichten um Leicester City. Der Trainer-Oldie wurde 2014 nach einer 0:1-Pleite gegen die Färöer als griechischer Nationaltrainer vom Hof gejagt. Als Leicester im Sommer einen neuen Coach suchte, verpflichtete der Club den 64 Jahre alten Römer.
«So eine Quote gab es noch nie»
Für die britischen Wettanbieter ist der Titel ein GAU mit hohen Gewinnausschüttungen geworden. Die Quote vor der Spielzeit für Leicesters Titelgewinn betrug 5000:1.
Wer damals einen englischen Pfund (rund 1,41 Franken) setzte, erhält jetzt 5000 Pfund (etwa 5500 Euro). «So eine Gewinnquote gab es in der Geschichte noch nie», sagt Joe Crilly, Sprecher des Wettanbieters William Hill.