Lernen statt feiern in der Beiz

20.09.2016, 11:41 Uhr
· Online seit 19.09.2016, 17:11 Uhr
Die St.Galler Lokale «Goldener Leuen» und der«Bierfalken» wollen der Universität St.Gallen helfen die Raumnot zu lindern. Für eine Konsumation bieten die Beizen den Studierenden WLAN und einen Platz zum Lernen an.
Laurien Gschwend
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Mit dem zweijährigen Pilotprojekt «Edu-Room» schaffen Gastro St.Gallen, die Sankt Galler Stadtwerke und die Universität St.Gallen Lernplätze für Studierende. Die städtischen Beizen «Goldener Leuen» und «Bierfalken» stellen den Studierenden vormittags von 09.30 bis 11.30 Uhr für eine Konsumation WLAN und einen Lernplatz zur Verfügung. Diese Idee soll der Universität St.Gallen ein wenig aus der Raumnot helfen und für mehr Leben in den St.Galler Beizen sorgen.

«Es muss kein grosses Geschäft sein»

Von dem Projekt profitieren nicht nur die Studierenden. «Klar, das Projekt könnte unseren Bekanntheitsgrad steigern. Die Studenten kommen eher auf die Idee auch abends zu uns zu kommen. Vor allem geht es aber darum, die Stadt und die Universität wieder näher zusammenzubringen», erklärt Walter Tobler, Präsident von Gastro St.Gallen und Inhaber des «Goldigen Leuen». Eine Umsatzsteigerung erwartet der Gastronom nicht: «Der Vormittag ist nicht die strengste Zeit für uns und wir haben da noch Kapazität, da muss es kein grosses Geschäft sein.»

Nichts für ruhige Lerntypen

Die Beiz als Lernumgebung eignet sich jedoch nicht für alle Studierenden. Die absolute Ruhe, wie in der Bibliothek der Universität, gibt es in der Beiz nicht. «Wir können nicht gewährleisten, dass es in einer Beiz ruhig ist. Aber ich glaube auch, dass nicht jeder Mensch gleich ist, wenn es um Konzentration geht. Jene, die Ruhe brauchen, werden zum Lernen nicht hierher kommen», so Tobler.

Ein Service für alle

Wenn die Idee bei den Studierenden anschlägt und die Gastwirte mit der Auslastung zufrieden sind, sollen sich nach der Pilotphase weitere Restaurants anschliessen können. Die Sankt Galler Stadtwerke haben das WLAN und Steckdosen in den Beizen installiert. Die Kosten trägt die Informatik der HSG. Der neue Service dient aber nicht nur den Studierende der HSG. Auch andere Gäste und Studenten der PH oder Fachhochschule können das Angebot nutzen.

(Lilian Wehrle)

 

 

veröffentlicht: 19. September 2016 17:11
aktualisiert: 20. September 2016 11:41

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