Lüthi beim Saisonstart auf dem Podest
Den ersten Sieg seiner Karriere feierte Franco Morbidelli. Der 22-jährige Italiener, der 2016 acht Podestplätze erreicht und die WM als Gesamt-Vierter beendet hatte, schaffte es in seinem 54. Grand Prix zuoberst aufs Podest. Der Japaner Takaaki Nakagami vervollständigte das Podium.
Nach seinem GP-Sieg letzte Saison und zwei 3. Plätzen in den Jahren davor schaffte es Lüthi in Katar zum vierten Mal in Folge aufs Podest. Als Dritter aus der ersten Reihe gestartet, überholte der Berner den führenden Morbidelli nach einer Runde auf der Start-Ziel-Geraden und übernahm die Spitze. Morbidelli liess sich aber nicht abwimmeln, überholte kurze Zeit später den Schweizer wieder und fuhr der Konkurrenz davon. Der Vorsprung des Italieners betrug zwischenzeitlich über 3,2 Sekunden.
«Nachdem mich Morbidelli wieder überholt hat, wusste ich sofort, dass er heute besser war», sagte Lüthi nach der 48. Podestfeier seiner Karriere, «trotzdem bin ich sehr, sehr zufrieden mit Platz 2.» Einen grossen Dank richtete Lüthi an sein Team, das ihm nach dem Sturz im freien Training vom Donnerstag ein komplett neues Motorrad zusammenschraubte. «Wenn man bedenkt, dass ich mit dieser Kalex nur zwei Einsätze am Freitag sowie am Renntag hatte, dann können wir in dieser Saison nur noch besser werden», so Lüthi.
Fast genau ein halbes Jahr nach seinem WM-Einsatz in Aragon bestritt Dominique Aegerter wieder einen Grand Prix. Der 26-jährige Oberaargauer, der letzte Saison überraschend beim deutschen Rennstall Kiefer Racing unterschrieb und deshalb von seinem Team freigestellt worden war, wurde auf dem Rundkurs in der Wüste Elfter.
Mit dem Resultat war Aegerter, der von Platz 7 gestartet war, nicht zufrieden. «Rang 11 enttäuscht mich schon etwas», gestand Aegerter nach dem Rennen. Er hatte sich eine Top-7-Platzierung als Ziel gesetzt. «Doch sobald ich eine Lücke offen liess, nutzten das meine Gegner sofort aus.» Sein Suter-Motorrad habe aber grosses Potential und mit etwas mehr Rennpraxis, so Aegerter, könne er bestimmt bessere Resultate herausfahren.
Jesko Raffin holte sich als Vierzehnter gleich zum Saisonstart zwei WM-Punkte. Der 20-jährige Zürcher schaffte es damit zum fünften Mal in seiner Karriere in die Punkteränge.
Zum Auftakt der MotoGP-Saison feierte der Spanier Maverick Viñales in seinem ersten Rennen für Yamaha den ersten Sieg. Zweiter wurde der Italiener Andrea Dovizioso. Valentino Rossi, der nur Startposition 10 gehabt hatte, beendete das Rennen im 3. Rang.
Der zweifache Moto2-Weltmeister Johann Zarco, der sein erstes Rennen in der Königsklasse bestritt, stürzte in Führung liegend in der 6. Runde und schied aus.
Der um 20 Uhr Schweizer Zeit geplante Start war wegen einsetzender leichter Regenfälle um 45 Minuten verschoben und von 22 auf 20 Runden verkürzt worden.
Losail. Grand Prix von Katar. MotoGP (20 Runden à 5,380 km/107,6 km): 1. Maverick Viñales (ESP), Yamaha, 38:59,999 (165,5 km/h). 2. Andrea Dovizioso (ITA), Ducati, 0,461 zurück. 3. Valentino Rossi (ITA), Yamaha, 1,928. 4. Marc Marquez (ESP), Honda, 6,745. - Ausgeschieden u.a. Johann Zarco (FRA), Yamaha (Sturz/6.). - Schnellste Runde: Zarco (4.) in 1:55,990 (166,9 km/h). - 23 Fahrer gestartet, 18 klassiert.
WM-Stand (1/18): 1. Viñales 25. 2. Dovizioso 20. 3. Rossi 16. 4. Marquez 13.
Moto2 (20 Runden/107,6 km): 1. Franco Morbidelli (ITA), Kalex, 40:18,480 (160,1 km/h). 2. Tom Lüthi (SUI), Kalex, 2,681. 3. Takaaki Nakagami (JPN) 3,304. Ferner die weiteren Schweizer: 11. Dominique Aegerter, Suter, 17,802. 14. Jesko Raffin, Kalex, 22,798. - Schnellste Runde: Morbidelli (6.) in 2:00,349 (160,9 km/h). - 33 Fahrer gestartet, 29 klassiert.
WM-Stand (1/18): 1. Morbidelli 25. 2. Lüthi 20. 3. Nakagami 16. Ferner: 11. Aegerter 5. 14. Raffin 2.
Moto3 (18 Runden/96,84 km): 1. Joan Mir (ESP), Honda, 38:27,364 (151,0 km/h). 2. John McPhee (GBR), Honda, 0,135. 3. Jorge Martin (ESP), Honda, 0,218. - Schnellste Runde: Fabio di Giannantonio (ITA/5.), Honda, in 2:06,817 (152,7 km/h). - 30 Fahrer gestartet, 26 klassiert.
WM-Stand (1/18): 1. Mir 25. 2. McPhee 20. 3. Martin 16.
Nächstes Saisonrennen: Grand Prix von Argentinien in Termas de Rio Hondo am 9. April