Luxemburgerli aus St.Gallen

29.06.2017, 16:54 Uhr
· Online seit 29.06.2017, 16:01 Uhr
Wer Luxemburgerli kaufen wollte, musste bisher Richtung Zürich fahren. Seit heute Donnerstag gibt es die bunten Makrönchen auch im FM1-Land. In St.Gallen hat die erste Sprüngli-Filiale der Ostschweiz eröffnet.
Stephanie Martina
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«Schau, jetzt ist er offen», sagt eine ältere Frau zu ihrem Mann und bleibt abrupt stehen. Sie blickt ins Schaufenster des neuen Ladens an der Multergasse 21 und meint: «Der hat feine Sachen.» Nicht nur das ältere Ehepaar bleibt vor dem neuen Sprüngli-Laden stehen, auch viele andere Passanten - sogar jene, die es sehr eilig zu haben scheinen - verlangsamen ihre Schritte. Die erste Ostschweizer Filiale der Confiserie Sprüngli fällt auf und macht gwundrig, obwohl jeder weiss, was es darin zu kaufen gibt: Luxemburgerli. Die bunten mit Crème gefüllten Makrönchen, die man eigentlich nur aus Zürich kennt, gibt es nun auch in der St.Galler Fussgängerzone.

«Es ist so Züri-like»

Eine Passantin erblickt den neu eröffneten Laden und beginnt zu lächeln. «Wie schön, dass es jetzt auch bei uns einen Sprüngli gibt. Jetzt muss ich nicht mehr extra nach Zürich, um meine Luxemburgerli zu kaufen», erklärt Erika Schouten. Die 70-Jährige, die ihr ganzes Leben in St.Gallen verbracht und schon manchen Laden eröffnen und zumachen gesehen hat, findet, dass die Sprüngli-Filiale der Multergasse einen ganz anderen Akzent gibt. «Mir gefällt der Laden sehr gut, auch von aussen. Es ist so Züri-like, sehr elegant. Nur Schade, dass ich vorhin im Café nebenan bereits ein Schöggeli bekommen habe.» Aber sie werde bestimmt nicht lange warten, bis sie sich ihr erstes Schächteli mit Luxemburgerli holen werde. Aber sie müsse sich ein bisschen zurückhalten, wenn der Laden jetzt so nahe sei. «Jetzt kann ich viel schneller und einfacher Nachschub holen und muss nicht extra bis nach Zürich fahren.»

Während viele den Laden zufällig entdecken, peilen andere den Eingang zielstrebig an. «Ich bin extra wegen der Eröffnung nach St.Gallen gekommen», sagt Solveig Wentzlaff aus Kloten. Als Sprüngli-Stammkundin kennt die 51-Jährige die verschiedenen Filialen, doch von jener in St.Gallen ist sie besonders begeistert: Der neue Laden sei klein und kompakt, sodass man das ganze Angebot auf einen Blick sehen könne. In der Hand hält sie eine hellblau-weisse Tüte. «Ich habe Luxemburgerli für meine Enkel gekauft. Vanille und Schokolade. Ich selbst esse am liebsten Truffes du Jour Himbeere.»

Warteschlange vor der Luxemburgerli-Vitrine

Die Verkäuferinnen haben alle Hände voll zu tun. Vor der Vitrine mit den Luxemburgerli bildet sich teils sogar eine Warteschlange. «Ich befürchte, dass ich hier Stammkundin werde», sagt Judith Pham aus Goldach. Dass es jetzt eine Sprüngli-Filiale in St.Gallen gebe, freue sie sehr. Denn sonst habe sie sich die Makrönchen jeweils nur gekauft, wenn sie mit dem Flugzeug in die Ferien sei, weil es am Flughafen einen Laden gibt. «Ich hoffe, es bleibt etwas Besonderes, auch wenn es jetzt so nah ist», sagt die 46-Jährige. Heute hat sie sich bereits einige Luxemburgerli gegönnt, Champagner für sich und solche mit Himbeere für ihren elfjährigen Sohn.

Patricia Preisig hat noch nichts gekauft, aber sie liess es sich nicht entgehen, einige Luxemburgerli zu probieren. Vanille und Haselnuss. «Sie sind sehr fein», sagt die 51-Jährige aus Wittenbach während sie ein Makrönchen vom Tablett einer Verläuferin nimmt. Die 51-Jährige freut sich über den neuen Laden und findet, dass er eine Bereicherung für die Stadt st.Gallen sei. «Vor allem auch, weil mit dem Café Dössegger und der Confiserie Pfund kürzlich zwei Läden zugegangen sind.»

Zu früh für Luxemburgerli

Für HSG-Student Giovanni Bizzozero ist es für Luxemburgerli an diesem Donnerstagvormittag noch etwas zu früh. «Ich habe mir deshalb ein Schoggi-Gipfeli gekauft. Sehr lecker», erklärt der 23-Jährige aus Fribourg. Aber das nächste Mal werde er Luxemburgerli kaufen, Schokolade und Vanille. Dass es das Kleingebäck nun auch in St.Gallen gibt, freut ihn: «Jetzt muss ich in Zürich keinen Zwischenstopp mehr einlegen, wenn ich an den Wochenenden nach Hause nach Fribourg fahre, sondern kann sie mir gleich hier in St.Gallen kaufen.»

veröffentlicht: 29. Juni 2017 16:01
aktualisiert: 29. Juni 2017 16:54
Quelle: stm

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