Junglenker oft schuld an Tod von Mitfahrern
Nach einem Tiefststand bei den Verkehrsopfern im ersten Halbjahr 2016 sei die Zahl der im Schweizer Strassenverkehr getöteten Menschen wieder angestiegen, schreibt das Bundesamt für Strassen (ASTRA) in einer Mitteilung vom Donnerstag. Sie liege aber weiterhin unter dem Trend vor 2016.
Grösster Anstieg bei jungen Todesopfern
Auffallend sei, dass viele junge Menschen als Mitfahrer von Junglenkenden, die schwere Unfälle verursacht haben, ihr Leben verloren hätten. So verzeichneten die Personenwagen-Insassen mit insgesamt 42 Getöteten oder 13 mehr als in der Vorjahresperiode den grössten Anstieg.
Dabei habe es die grösste Veränderung bei jungen Mitfahrenden in Personenwagen in der Altersklasse 15 bis 24 Jahre gegen (acht Tote mehr). Sie seien ausserorts und grösstenteils bei Schleuderunfällen als Mitfahrende junger Lenkender verunglückt. Diese hätten mehrheitlich ihre Geschwindigkeit nicht an die nassen, vereisten oder verschneiten Strassenverhältnisse angepasst.
Optimierung soll Besserung bringen
Mit der geplanten Optimierung der Fahrausbildung für Personenwagen, die sich derzeit in der Vernehmlassung befinde, solle diesem Umstand begegnet werden, schreibt das ASTRA. Die jugendlichen Neulenker sollen so unter anderem bereits vor der praktischen Prüfung mehr Fahrpraxis erwerben.
Gemischte Entwicklung bei Velos und Töff
Eine gemischte Entwicklung gab es laut den provisorischen Zahlen aus dem Unfallregister bei den tödlich verunfallten Zweiradfahrenden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei die Zahl der getöteten Motorrad- und Fahrradfahrenden um eine beziehungsweise drei Personen angestiegen, bei den E-Bike-Fahrenden um zwei Personen gesunken.
Die Zahl der schwer verletzten Zweiradfahrenden sei hingegen in allen Kategorien angestiegen, so bei Motorradfahrenden um 67 Menschen, bei E-Bike-Fahrenden um 18 Menschen und bei Fahrradfahrenden um 14 Menschen.
Todesopfer bei Fussgängern konstant
In der ersten Jahreshälfte haben zudem gemäss ASTRA 26 Fussgängerinnen und Fussgänger im Strassenverkehr ihr Leben verloren - zwei mehr als in der ersten Jahreshälfte 2016. Knapp die Hälfte (zwölf) verunfallte auf einem Fussgängerstreifen.
Die Fussgängerinnen und Fussgänger seien innerorts vorwiegend durch Missachtung der Anhaltepflicht vor einem Fussgängerstreifen der beteiligten Lenker von Personenwagen, Lieferwagen oder Lastwagen verunglückt. Drei Viertel der auf einem Fussgängerstreifen tödlich verunfallten Fussgänger und Fussgängerinnen seien 65 Jahre oder älter gewesen.
Die Ergebnisse der Halbjahresstatistik sind laut ASTRA provisorisch. Die definitiven Zahlen werden im Frühjahr 2018 veröffentlicht.