Tote bei zwei Anschlägen in Pakistan
In der Stadt Mardan seien bei zwei Bombenexplosionen vor Gerichtsgebäuden zwölf Personen oder mehr ums Leben gekommen, sagte Haris Habib, ein Vertreter der Rettungskräfte. Die Leichen von Rechtsanwälten, Polizisten und Passanten seien geborgen worden. Dutzende Menschen wurden verletzt. Zunächst bekannte sich niemand zum Anschlag.
In den vergangen Monaten waren wiederholt Anschläge gegen die Justiz in Pakistan verübt worden. Im Dezember waren 20 Menschen bei einem Angriff auf Regierungsgebäude in Mardan getötet worden. Damals hatte die Gruppe Dschamaat-ur-Ahrar - eine Abspaltung der Taliban in Pakistan - die Verantwortung für den Anschlag übernommen.
Ebenfalls am Freitag wurden bei einem Selbstmordanschlag auf ein von Christen bewohntes Viertel im Nordwesten alle vier Angreifer und ein Wachposten getötet. Zu diesem Anschlag bekannte sich Dschamaat-ur-Ahrar. Christen, die zwei der 190 Millionen Einwohner Pakistans stellen, waren in der Vergangenheit wiederholt Ziel islamistischer Anschläge.
In einer Erklärung des Militärs hiess es, die mit Sprengstoffwesten ausgestatteten Attentäter hätten sich am Morgen ein Feuergefecht mit den Sicherheitskräften geliefert. Zwei Soldaten, ein Polizist und zwei Wachleute seien verwundet worden. Der Vorfall habe sich etwa 20 Kilometer nordwestlich von Peshawar ereignet.
Ein Behördenvertreter vor Ort sagte der Nachrichtenagentur Reuters, möglicherweise hätten sich die Angreifer über das Wohngebiet Zugang zu einem anliegenden Sicherheitskomplex verschaffen wollen.
Nach einer mehr als eineinhalbjährigen Phase der Ruhe erlebt Pakistan in den vergangen Wochen wieder eine Serie schwerer Anschläge. Vor drei Wochen wurde ein Selbstmordanschlag auf eine Klinik in Quetta im Südwesten Pakistans verübt. Damals wurden mehr als 70 Menschen getötet und mehr als hundert weitere verletzt.
Ministerpräsident Nawaz Sharif erklärte am Freitag, die Anschläge änderten nichts an der Entschlossenheit, den Terrorismus zu bekämpfen.