Mit Dildos gegen Waffen

· Online seit 13.10.2015, 11:07 Uhr
Ein Protest der erotischen Art: Weil an der Universität in Texas bald Waffen erlaubt sein sollen, wehren sich die Studenten, und zwar mit Dildos. Über 6'000 Personen haben bereits ihre Teilnahme an der Aktion bestätigt.
Leila Akbarzada
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Das sogenannte «Campus Carry»-Reglement wird Studenten die eine Lizenz besitzen, erlauben, Handschusswaffen auf dem Campus zu tragen. Die ehemalige Studentin der University of Texas, Jessica Jin, hat diese Aktion gestartet und via Facebook zum Protest aufgerufen, und zwar mit einem unüblichen Waffenmittel: Mit Dildos im Gepäck sollen die Studenten das neue Schuljahr am 26. August 2016 starten.

Warum Dildos?

In der Regelordnung der Universität steht unter dem Kapitel «Obszönität» geschrieben: «Keine Person oder Organisation darf auf dem Campus obszöne Schriften oder Bilder verbreiten.» Das kritisiert sie. «Man kann hingegen mit einer Knarre in die Schule kommen und niemand stört's», schreibt sie in der Facebook-Einladung. In der letzten Zeit gab es mehrere Schiessereien an Universitäten in den USA, die Todesopfer forderten. Zuletzt vergangene Woche an einer Universität in Arizona, wo eine Person erschossen wurde.

Auch ein bisschen Spass

Natürlich sei auch etwas Spass dabei und der Dildo einfach auch als lustiges Symbol zu sehen. Die Aktion hat auf jeden Fall so einige Personen erreicht: momentan haben fast 7'000 Personen auf Facebook für die Aktion zugesagt. Unter dem Hashtag #CocksNotGlocks wird diskutiert und organisiert.

Das neue Waffengesetz soll im August 2016 in Kraft treten. Falls tatsächlich alle angemeldeten Personen mit Dildo aufkreuzen werden, machen sie sich strafbar, denn der «Obszönitäts-Artikel» gilt nicht nur an der Universität, sondern ist auch ein Gesetzesartikel in der offiziellen texanischen Gesetzgebung.

Waffe als Schutz

In den USA ist der Besitz von Waffen ein immer wiederkehrendes Politikum. Viele Konservative, angeführt von der mächtigen Waffenlobby NRA (National Rifle Association), bestehen auf ihr Recht auf Waffen und verweisen darauf, dass sie die Waffen brauchen, um sich selber und ihre Familien zu schützen. Liberale, unter anderem Präsident Barack Obama, wollen den Besitz einschränken, da es in den USA mehr Amokläufe gibt als in jedem anderen Land der Welt. Texas gilt dabei als Hochburg der konservativen republikanischen Partei.

PS. Sponsoren willkommen!

Mit folgender PS-Zeile endet die Facebook-Einladung des Protests: «Ich weiss, dass Qualitätsdildos - vor allem sehr lange - ziemlich teuer sein können. Wenn genug Teilnehmer zusammen kommen, werde ich mich persönlich um einen Dildo-Sponsoren kümmern.» Durex, Ceylor oder andere Kondom-Firmen könnten bei der Aktion sicher viel Werbung machen.

veröffentlicht: 13. Oktober 2015 11:07
aktualisiert: 13. Oktober 2015 11:07
Quelle: red

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