«Mit einem blauen Auge davongekommen»
«Im grossen und ganzen ist die Bünder Herrschaft gut weggekommen», sagt Hans Jüstrich, Leiter der Fachstelle für Obst und Weinbau vom Plantahof in Landquart. In den Frostnächten Ende April haben die Bauern mit Rebkerzen und Helikopterflügen gegen die Frostschäden. Der Kampf hat sich gelohnt: «Wir rechnen nicht mit einem grösseren Ernteausfall», sagt Jüstrich.
Weisse Rebsorten sind empfindlicher
Allerdings gibt es Ausnahmen, in Trimmis oder Zizers haben die tiefen Temperaturen grössere Schäden angerichtet. «Zum Glück ist es nicht so schlimm, wie anfänglich geschätzt», Manfred Meier, Weinbauer in Zizers. In seinem Weinberg sind die Temperaturen in der Nacht auf den 28. April bis auf -2,3 Grad gesunken. Meier hat während den Frostnächten keine Kerzen aufgestellt, sondern versucht den Schaden mit Helikopterflügen abzuwenden. «Die Flüge haben überhaupt nichts gebracht.»
Auf seinem Weingut hat der Forst hat vor allem die Triebe der weissen Traubensorten Pinot Blanc und Chardonnay und Gewürztraminer zerstört. Bei den herkömmlichen Traubensorten sieht es wesentlich besser aus. «Der Pinot Noir und der Riesling Sylvaner waren etwas weniger weit entwickelt als die anderen Sorten, deshalb sieht es hier besser aus.»
Weniger überzählige Triebe
Der Ausfall bei den Trieben können die Winzer zurzeit noch kompensieren, indem sie weniger überzählige Triebe herausschneiden. Grösseren Schaden haben allerdings die Jungreben, vor allem die zweijährigen Reben abgekriegt. «Diese sind stark vom Frost betroffen», heisst es im Mitteilungsblatt der Fachstelle Weinbau, Plantahof Landquart,
Bei uns hat der Frost kaum Spuren hinterlassen, sagt Hansruedi Adank vom Weinbauverein Fläsch. «Ich haben mir grosse Sorgen gemacht, aber zum Glück sind hier in Fläsch die Temperaturen nicht so stark gesunken.» Entsprechend gering ist der Schaden in den Fläscher Rebbergen. «Wir sind nocheinmal mit einem blauen Auge davongekommen.»