Mit Kameras gegen Pickerl-Preller
Die Ostschweizer lieben das Vorarlberg, seit Anfang Jahr mehr denn je: Die Skipisten sind Weltklasse, das Restaurantpersonal zuvorkommend und die Preise - vor allem seit Aufhebung des Mindestkurses - konkurrenzlos.
Über-die Grenze-Shoppern ist bewusst, dass auf österreichischen Autobahnen wie bei uns eine Vignettenpflicht gilt. Auffallend ist, wie flächendeckend die Behörden Jagd auf Pickerl-Preller machen. Allenthalben trifft man auf die Mitarbeiter in knallbunten Westen - liebevoll auch Mautsheriffs genannt.
Was vielen Schweizern - und auch Vorarlbergern - nicht klar ist: Wer ohne Pickerl die Schnellstrassen benützt, muss mit einer Busse von 120 Euro rechnen - auch wenn ihn die Sheriffs nicht in flagranti erwischen. Die Asfinag - die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft, die unter anderem für den Betrieb der Schnellstrassen zuständig ist - setzt Kameras ein, um Sünder automatisch zu erfassen. Die Kameras werden an den Brüstungen der Überkopf-Anzeigen bei Autobahnzu- oder abfahrten fixiert. Neun mobile Geräte sind laut Pressesprecher Alexander Holzedl in ganz Österreich im Einsatz. «Die Systeme wechseln regelmässig den Standort. Sie kommen dort zum Einsatz, wo eine sichere Kontrolle mittels Personal nicht möglich ist.»
Die Asfinag hat das System Ende 2007 eingeführt. Nach dem Ende der Korridorvignette 2013 setzt sie es in Vorarlberg ein. Die elektronischen Augen machen einen guten Job: 2014 war ein Rekordjahr. Insgesamt gab es 160'000 Vignettendelikte, 95'000 wurden von den Kameras entdeckt. Wie viele Schweizer erwischt werden, ist unklar. Es liegen keine detaillierten Zahlen vor. Alexander Holzedel hält fest, dass die Vignettenmoral insgesamt aber hoch ist. 99 Prozent kleben die Vignette ordnungsgemäss auf die Frontscheibe.
(red)