Motocross-WM muss leiser werden

· Online seit 31.05.2017, 10:45 Uhr
Die weltbesten Motocrossfahrer treffen sich jedes Jahr im thurgauischen Niederwil. Die diesjährige Durchführung stand lange auf der Kippe, da sich Anwohner wegen des Lärms beschwerten. Nun hat der Kanton eine einmalige Bewilligung erteilt. Nur ist diese mit diversen Auflagen verbunden.
Lara Abderhalden
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Immer im August reist die Motocross-Welt in den Thurgau. In Niederwil finden dort die Weltmeisterschaften statt. Rund 35'000 Zuschauer verfolgen das Spektakel, das an drei Tagen stattfindet. So auch dieses Jahr. Nur war lange nicht klar, ob die Organisatoren die Meisterschaften wie geplant durchführen dürfen.

«Ohrenbetäubender Lärm»

Im Anschluss an das letztjährigen Rennen gab es einen Schlagabtausch zwischen Befürwortern und Gegnern. Anwohner beschwerten sich über den «ohrenbetäubenden Lärm» und den «bestialischen Benzingestank» und reichten beim Kanton eine Petition ein. Die Befürworter des Motosports wehrten sich sofort und sammelten ebenfalls Unterschriften für eine Durchführung des Anlasses.

Nach einem langen hin und her entschied sich das Departement für Justiz und Sicherheit schliesslich dafür, die Veranstaltung einmalig zu bewilligen. Zwar seien Motosport-Rundrennen in der Schweiz verboten, aber es liege im Ermessen des Kantons «Rasenrennen mit Motorrädern» unter der Erfüllung von Auflagen zu bewilligen, heisst es in der «Thurgauer Zeitung». Wäre dies nicht der Fall, müssten zahlreiche Anlässe im Thurgau verboten werden.

Lautstärke wird reguliert

Die Bewilligung geht also mit zahlreichen Auflagen einher. Unter anderem gibt es mehr Parkplätze, eine bessere Lautsprecheranlage und die Lautstärke wird reguliert. An den umliegenden Häusern werden Sensoren angebracht. Die Lautstärke steigt so nie über 84 Dezibel. Der Shuttlebus wird nicht mehr länger fahren, da die Parkplätze näher sind.

Trotz der vielen Auflagen sind die Organisatoren froh, das Rennen durchführen zu können. Eine Absage hätte den Konkurs zur Folge gehabt. Ganz aufatmen können sie aber noch nicht. Da die Bewilligung einmalig ist, ist noch offen, was nächstes Jahr mit dem Rennen passiert. Im Moment werde mit dem Weltverband über einen Vertrag über 2018 hinaus verhandelt.

veröffentlicht: 31. Mai 2017 10:45
aktualisiert: 31. Mai 2017 10:45
Quelle: abl

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