Kambundji egalisiert Schweizer 100-m-Rekord

19.07.2017, 07:23 Uhr
· Online seit 18.07.2017, 20:47 Uhr
Mujinga Kambundji egalisiert beim Meeting in Bellinzona ihren Schweizer Rekord über 100 m. Die 25-jährige Bernerin siegt in 11,07 Sekunden. Mujinga Kambundji war somit gleich schnell unterwegs wie an den Weltmeisterschaften 2015 in Peking.
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Die EM-Dritte von Amsterdam 2016, die mit einem Saisonbestwert von 11,24 angetreten war, lief bei Windstille zum Rekord. Dies macht die Bestmarke noch wertvoller. In der kontinentalen Saisonbestenliste liegt sie nun hinter der Niederländerin Dafne Schippers und den Deutschen Gina Lückenkemper und Rebekka Haase an vierter Stelle.

«Ich wusste, dass ich diese Leistung erbringen kann. Ich bin fit und in Form. Die letzten Rennen klappten allerdings nicht nach Wunsch. Deshalb kam der Rekord gleichwohl etwas überraschend», sagte Kambundji.

Die Bernerin blickt den Weltmeisterschaften in London zuversichtlich entgegen. An den Titelkämpfen ab dem 4. August will sie sowohl über 100 m als auch über 200 m in die Halbfinals vorstossen. Mit der Sprint-Staffel peilt sie nach dem Rekordlauf an der Athletissima in Lausanne sogar die Finalteilnahme an.

Einen starken Auftritt zeigte auch die 800-m-Läuferin Selina Büchel. Die zweifache Hallen-Europameisterin meisterte ein internationales Feld und lief zum wiederholten Mal unter 2 Minuten ins Ziel. Die Ostschweizerin siegte als Frontläuferin in 1:59,85.

«Der Rennverlauf war nicht optimal. Als das Tempo nach gut 400 m langsamer wurde, entschied ich mich, nach vorne zu gehen. Trotzdem lief ich unter 2 Minuten und habe mich in einem starken Feld durchgesetzt. Das freut mich sehr», betonte die 26-jährige Toggenburgerin.

Die Allrounderin Lea Sprunger trat über 400 m flach an. Die Westschweizerin siegte in 51,68 Sekunden. Ein starker Wert, auch wenn sich nicht ganz an ihren Schweizer Rekord herankam (51,09). In London wird Sprunger über 400 m Hürden antreten.

Einen Rückschlag erlitt hingegen die Hürdenläuferin Noemi Zbären. Die Emmentalerin reiste aus dem Trainingslager in St. Moritz ins Tessin an, um an der WM-Limite Mass zu nehmen. Zbären verletzte sich beim Einlaufen am Oberschenkel. Die WM-Finalistin 2015 wird sich am Mittwoch von einem Arzt untersuchen lassen.

Nicht so richtig in Fahrt kommt Kariem Hussein. Der Thurgauer blieb über 400 m Hürden in 49,42 deutlich über der Marke von 49 Sekunden, welche er diese Saison erst in Lausanne geknackt hatte.

Auch nicht nach Wunsch lief es Julien Wanders. Der Genfer kam über 5000 m nach 13:40,76 Minuten ins Ziel. Dieser Wert liegt fast 20 Sekunden über der WM-Limite, welche der 21-Jährige schon an der Athletissima klar verfehlt hatte.

Den Organisatoren im Tessin gelang die Verpflichtung mehrerer Weltklasse-Athleten und wurde dafür auch international mit Aufmerksamkeit belohnt. Sandra Perkovic, der kroatischen Dominatorin mit dem Diskus, gelang mit 71,41 m der weiteste Wurf ihrer eindrücklichen Karriere. Die zweifache Olympiasiegerin zeigte mit 27 Jahren den bislang besten Wurf in diesem Jahrhundert. Den Weltrekord hält seit 1988 die damalige DDR-Athletin Gabriele Reinsch mit 76,80 m.

veröffentlicht: 18. Juli 2017 20:47
aktualisiert: 19. Juli 2017 07:23
Quelle: SDA

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