Bergsturz kostet 41 Millionen Franken

14.12.2017, 21:17 Uhr
· Online seit 14.12.2017, 19:59 Uhr
Der Bergsturz und die Murgänge vom vergangenen August in der Region von Bondo GR haben Schäden von rund 41 Millionen Franken verursacht. Dies gab die Gemeinde Bregaglia am Donnerstagabend bekannt.
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Die Gemeinde habe einen Schaden von gut 20 Millionen Franken erlitten. An der Gemeinde-Infrastruktur sei ein Schaden von gut zehn Millionen Franken entstanden. Auf ebenfalls rund zehn Millionen Franken werden die Kosten für Sofortmassnahmen und die Räumung des Rückhaltebeckens beziffert.

Der mit 12,5 Millionen Franken grösste Posten seien die Schäden an Gebäuden, die von der Gebäudeversicherung Graubünden getragen würden. Insgesamt seien 99 Gebäude aller Art beschädigt worden. Ein Drittel davon habe Totalschaden erlitten.

Armee und Zivilschutz 4440 Tage im Einsatz

In der Schätzung nicht enthalten seien die Leistungen des Schadenpools der Privatversicherer an Private, Unternehmen und die Gemeinde. Armee und Zivilschutz hätten zwischen August und Dezember insgesamt 4400 Diensttage geleistet. Für die Räumungsarbeiten seien bis zu 30 Maschinen gleichzeitig im Einsatz gestanden.

Die publizierte Gesamtkostenschätzung von 41 Millionen Franken umfasse die bereits bekannten Kosten und die Schätzung für noch anstehende Arbeiten zur Behebung der Schäden aus den Bergstürzen und Murgängen, schreibt die Gemeinde weiter. Aufgrund der Gefahrenlage am Berg und in der Val Bondasca müsse in den kommenden Jahren aber mit weiteren Murgängen gerechnet werden.

11,75 Franken gespendet

Die Gemeinde Bregaglia bedankt sich dafür, dass erhebliche Spendenbeträge zusammengekommen sind. Die Glückskette, die Schweizerische Patenschaft für Berggemeinden und die Gemeinde Bregaglia hätten bisher insgesamt 11,75 Millionen Franken an Spenden gesammelt. Um den Einsatz dieser Gelder zu regeln und zu überwachen, würden die Hilfswerke, der Kanton Graubünden und die Gemeinde eine gemeinsame Spendenkommission bilden.

An einer Medienkonferenz vom Freitag in Soglio wollen Regierungsrat Mario Cavigelli und drei Mitglieder einer Expertengruppe erste Erkenntnisse ihrer Untersuchungen präsentieren. Der Kanton hatte zum Bergsturz und den Murgängen eine unabhängige Expertengruppe eingesetzt, die das Geschehen aus Naturgefahrensicht analysiert und bewertet hat. Die Ergebnisse der Arbeit sollen aufzeigen, wo weiterer Forschungsbedarf besteht.

Bei einem der grössten Bergstürze in der Schweiz seit über 130 Jahren waren am 23. August und danach drei bis vier Millionen Kubikmeter Fels vom Grenzberg Piz Cengalo abgebrochen. Murgänge wälzten sich anschliessend durch die Täler und beschädigten Dutzende von Häusern. Acht Personen, Bergwanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, werden seit dem Bergsturz vermisst.

veröffentlicht: 14. Dezember 2017 19:59
aktualisiert: 14. Dezember 2017 21:17
Quelle: SDA

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