Mutmasslicher Brandstifter weiterhin hinter Gitter
Fast vier Monate sind seit dem Grossbrand auf dem Raduner-Areal vergangen. Die Ermittlungen der Thurgauer Staatsanwaltschaft laufen weiterhin auf Hochtouren; nachdem Ende Oktober der Mieter- und Weitervermieter Ernst M.* verhaftet wurde, bleiben konkrete Erfolge aber aus. Mediensprecher Hans-Ruedi Graf bestätigt, dass der 63-Jährige noch immer wegen Verdacht auf Brandstiftung in Untersuchungshaft sitzt. Fakt ist: Beim Grossbrand enstand ein Millionenschaden. Die genau Summe dürfte aber erst bei einem allfälligen Prozess bekannt werden, wenn Geschädigte ihre Schadenersatzforderungen einreichen können. Konkrete Schätzungen gibt es diesbezüglich seitens der Staatsanwaltschaft nicht.
Geständnis liegt nicht vor
Bloss deuten viele Indizien derzeit darauf hin, dass Ernst M. die ihm vorgeworfene Tat bestreitet. «Von einem Geständnis wissen wir nichts», sagt Hans-Ruedi Graf. Eine ähnliche Aussage tätigte die Frau des Verhafteten, Senada M.*, vor rund zwei Wochen gegenüber dem «Blick»: «Mein Mann ist unschuldig!», sagte sie am Telefon und sei dabei ausser sich gewesen. Heute war Senada M. für eine Stellungnahme gegenüber FM1Today nicht zu erreichen.
War Ernst M. bloss ein Handlanger?
Ernst M. hatte sich offenbar verdächtig gemacht, weil er rund fünf Tage nach dem Brand auf dem Raduner-Areal einen Selbstmordversuch unternahm. Dies bestätigten drei Quellen unabhängig voneinander gegenüber dem Fernsehsender TVO. Die Auskunftspersonen werteten dies als indirektes Schuldeingeständnis, da er sich in ihren Augen aufgrund eines schlechten Gewissens das Leben nehmen wollte. Er habe sich zwischen dem komplexen Mieter/Vermieter-Konstrukt und den gärenden Überbaungsplänen auf dem Gelände zum Handlanger höherer Interessen machen lassen. Offiziell bestätigt ist diese Suizid-These allerdings nicht. (mla)
*Namen der Redaktion bekannt
So berichtete TVO am 11. November über die Verhaftung von Ernst M.