MXGP-Befürworter geben Vollgas

26.03.2018, 19:15 Uhr
· Online seit 26.03.2018, 17:04 Uhr
Über 16'000 Personen haben eine Petition zur Rettung des Motocross-Grand-Prix in Frauenfeld unterschrieben und am Montag eingereicht. Ihnen gegenüber steht ein einziger Anwohner, der Beschwerde eingereicht hatte.
Dario Brazerol
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Motorengeheul und waghalsige Sprünge wird es in diesem Jahr in Frauenfeld vielleicht nicht mehr geben. Eine Privatperson aus dem benachbarten Langäckerquartier hat gegen die Durchführung des «Motocross GP of Switzerland» auf dem Areal von «Schweizer Zucker» eine Beschwerde eingereicht. Mit einer Petition wollen die Initianten der Veranstaltung nun ein Zeichen setzen.

500'000 Franken Verlust

«Wir kämpfen gegen niemanden», sagt Willy Läderach, OK-Präsident des Motocross-Grand-Prix (MXGP) über den Beschwerdeführer. «Wir suchen das Gespräch mit ihm, um eine Lösung zu finden.» Sollte die Beschwerde gutgeheissen werden, würde das aber das Ende für den MXGP in Frauenfeld bedeuten. 500'000 Franken wurden für die Austragung der diesjährigen Ausgabe schon investiert. «Diese müssten wir als Verlust werten. Das wäre der Konkurs für diese Veranstaltung.»

«Uns geht es einfach zu gut»

Rückendeckung bekommen Läderach und der MXGP von verschiedenen Vertretern der Politik. So unter anderem von SVP-Nationalrätin Verena Herzog, die die Beschwerde nicht nachvollziehen kann: «Es ist ein Wochenende im Jahr, an dem es lauter wird. So etwas nicht zu tolerieren - das geht nicht.» Ausserdem habe der Motorsport jahrelange Tradition und mache Frauenfeld weit über die Kantonsgrenze hinaus bekannt.

«Sollte uns zu Denken geben»

Auch Walter Wobmann, SVP-Nationalrat und Präsident der Föderation der Motorradfahrer der Schweiz, nimmt an dem Happening rund um die Petitionsübergabe teil: «Es wäre tragisch für unser Land, wenn es nicht mehr möglich wäre, so einen Anlass durchzuführen. Es sollte uns zu Denken geben, wenn eine einzelne Person so etwas verhindern kann.» Auf den Entscheid des Gerichts hat die Petition jedoch keinen Einfluss: «Wir haben da gar nichts zu sagen. Das Verwaltungsgericht muss nun entscheiden, ob die Veranstaltungsbewilligung des Kantons rechtens ist. In erster Linie ist es eine Beschwerde gegen den Regierungsrat», sagt Willy Läderach.

Beschwerdeführer nicht allein

Der Beschwerdeführer selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Im Gespräch mit Personen aus besagtem Langäckerquartier zeigt sich aber, dass es noch mehr Anwohner gibt, die nicht traurig wären, sollte der MXGP in diesem Jahr nicht mehr auf dem Areal von «Schweizer Zucker» stattfinden. Sich öffentlich dazu bekennen wollte auf Anfrage von FM1Today aber niemand.

Der TVO-Beitrag zum Thema:
veröffentlicht: 26. März 2018 17:04
aktualisiert: 26. März 2018 19:15

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