Nach Razzia am Bodensee: Vorwurf der Mafia-Mitgliedschaft verjährt

16.11.2015, 12:22 Uhr
· Online seit 16.11.2015, 11:08 Uhr
Der Vorwurf der Mafia-Mitgliedschaft ist verjährt, nun sind mehrere Italiener am Bodensee aber in den Blickpunkt der deutschen Fahnder gerückt. Bei einer Razzia Anfang Juli wurden Schusswaffen, darunter Pistolen und Revolver samt Munition, Gewehre und eine Pumpgun gefunden.
Simon Riklin
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Gegen die Italiener wird nun wegen Verstössen gegen das Waffengesetz ermittelt. Das teilte ein Sprecher des Landeskriminalamts in Stuttgart mit.

Nicht nach Italien ausgeliefert

Von den damals acht auf Veranlassung der italienischen Behörden festgenommenen Männern im Alter zwischen 40 bis 69 Jahren sind sieben wieder auf freiem Fuss. Sie wurden nicht nach Italien ausgeliefert, weil der Vorwurf der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung inzwischen verjährt ist.

Festnahmen hatten für Aufsehen gesorgt

Laut einem Sprecher des zuständigen Oberlandesgerichts Karlsruhe hat nur einer der Betroffenen einer Auslieferung an sein Heimatland freiwillig zugestimmt.

Das Landeskriminalamt gehe nicht davon aus, dass die anderen Personen untergetaucht seien, sagte ein Sprecher. In Deutschland waren sie bisher nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten. Die Festnahmen in Singen, Rielasingen, Engen und Radolfzell hatten bundesweit für Aufsehen gesorgt.

Bodensee-Region als Rückzugsraum

Ermittler aus Kalabrien hatten den Männern vorgeworfen, der kalabrischen 'Ndrangheta anzugehören. Sie zählt zu den mächtigsten Mafiaorganisationen Europas. Speziell die Bodensee-Region gilt als Rückzugsraum für Mafia-Mitglieder.

veröffentlicht: 16. November 2015 11:08
aktualisiert: 16. November 2015 12:22
Quelle: sda

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