Nachwuchs für Rorschacher Schwan

23.05.2017, 13:26 Uhr
· Online seit 23.05.2017, 13:17 Uhr
Er wurde als «dumm», «Alzheimer-Schwan» oder «unbelehrbar» bezeichnet. Der Schwan, der in Rorschach zweimal hintereinander so Nahe am Wasser nistete, dass seine Brut in Gefahr war. Auch dieses Jahr mussten Passanten eingreifen, immerhin mit Erfolg, ein kleiner Nachkömmling piepst fröhlich in der Gegend umher.
Lara Abderhalden
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«Jöö, Mami, schau nur», sagt ein kleines Mädchen, das mit dem Velo mit Stützrädli am Bodensee beim Arion-Kaffee in Rorschach steht und mit dem Finger ans Seeeufer zeigt. Das Mädchen hat vor einem Schwanennest angehalten. Zwischen dem langen Hals einer Schwanenmutter, schaut piepsend und wuschelig ein kleines Küken hervor. Es sieht aus wie ein Plüschtier und stolpert tollpatschig um die Mutter.

Sandsäcke schützen Nest

Dass das kleine Küken so wohlauf ist, ist nicht selbstverständlich. Anfang April fürchteten Passanten noch um das Leben des Schwanennachwuchses. Der Schwan nistete so nahe am Wasser, dass die Brut in Gefahr war. Dieses Problem hatte der Schwan schon ein Jahr vorher. Damals wurde die Brut von der Voliere Gesellschaft St.Gallen gerettet, ausserdem schirmten Sandsäcke der Gemeinde Rorschach das Schwanennest vom Wasser ab.

Auch dieses Jahr wurden wieder Sandsäcke angebracht. Gemeinsam mit Ästen und Steinen und bilden sie eine Art Mauer rund um die Brut.

Schwan rettet sich selbst

Dass Passanten oder Tierschützer dem Schwan helfen, wird von der Wildhut nicht immer gern gesehen. «Der Schwan rettet sich selbst. Er kann sein Nest erhöhen und das Nest geht mit dem Wasserstand mit. Das ganze Theater rundherum ist grösser als das Problem für den Schwan selbst», sagte der zuständige Wildhüter Mirko Calderara letztes Jahr.

Dass der Schwan nun in Ruhe brüten kann, freut viele Passanten. Rund 20 Personen stehen kontinuierlich rund um die Mutter und ihr kleines Küken, beobachten, wie das graue Schwänlein immer wieder vom Stein plumpst und sich wieder aufrichtet. Das Wasser ist nun weit entfernt, die Handys der Passanten dafür umso näher. Jeder wartet darauf, bis das nächste Küken aus den fünf restlichen Eiern schlüpft.

So süss ist der kleine Schwan: 

(abl)

 

veröffentlicht: 23. Mai 2017 13:17
aktualisiert: 23. Mai 2017 13:26

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