Ein zweites Kulturhaus für Luzern

05.04.2016, 09:18 Uhr
· Online seit 05.04.2016, 09:00 Uhr
Das neue Luzerner Theater, das mit einem wandelbaren Saal auch innovative Aufführungen auf Spitzenniveau ermöglichen soll, wird in unmittelbarer Nähe zum Konzerthaus KKL gebaut. Die Promotoren haben den Standortentscheid für die sogenannte Salle Modulable gefällt.
René Rödiger
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Gemäss zweier unabhängiger Studien ist das am See unmittelbar hinter dem KKL Luzern gelegene Inseli der Standort mit dem grössten Potential, wie Stadt und Kanton am Dienstag mitteilten. Auf dem Inseli befinden sich heute ein Carparkplatz und ein Park.

Das Inseli sei ausreichend gross, zentral gelegen und ermögliche Synergien mit dem KKL Luzern, begründen Stadt, Kanton und die Stiftung Salle Modulable ihren Entscheid. Ungeeignet seien dagegen die beiden anderen geprüften Standorte, nämlich der Standort des heutigen Luzerner Theaters an der Reuss und der Schotterplatz beim Motorboothafen.

Der Neubau soll verschiedenen Kulturinstitutionen eine Heimat geben. Angestossen worden war die Idee einer Salle Modulable vom Lucerne Festival, das seine Sinfoniekonzerte im KKL mit innovativem Musiktheater ergänzen möchte. Das Luzerner Theater braucht ein neues Haus, weil sein knapp 180-jähriger Aufführungsort zu klein geworden ist. Auch das Luzerner Sinfonieorchester, die freie Szene und das Veranstaltungshaus Südpol sollen den Neubau nutzen können.

Für den Bau des neuen Theaterzentrums soll eine Stiftung gegründet werden. Die Investitionskosten werden in der Mitteilung auf 208 Millionen Franken veranschlagt. Rund 80 Millionen Franken sollen aus dem Erbe des Mäzens Christof Engelhorn ans Projekt fliessen. Die Betriebskosten werden auf 31 Millionen Franken jährlich beziffert. Das heutige Luzerner Theater kostet die öffentliche Hand 24 Millionen Franken.

Bis die Bagger auffahren können, muss das Projekt diverse politische Hürden nehmen. Hängig sind zudem städtische Volksinitiativen, auch zum Standort Inseli. Über diese Initiativen solle gleichzeitig wie über die Erteilung des Baurechtsvertrages entschieden werden, heisst es in der Mitteilung.

Bis Ende 2018 muss der politische Prozess abgeschlossen und ein Standort und ein Projekt genehmigt sein. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die 80 Millionen Franken des Mäzenen Engelhorn freigegeben werden. Den Betrieb aufnehmen soll das Theaterzentrum 2023.

veröffentlicht: 5. April 2016 09:00
aktualisiert: 5. April 2016 09:18
Quelle: SDA

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