Neuer Aussenposten der Schweizer Wirtschaft in Sydney

30.06.2016, 08:33 Uhr
· Online seit 30.06.2016, 07:23 Uhr
Zum Ausbau ihrer Wirtschaftsförderung in Australien installiert die Schweiz in Sydney einen Trade Point. Damit soll der weit entfernte Markt ein Stück näher gerückt und den Schweizer KMU der «letzte Schritt» ans andere Ende der Welt schmackhaft gemacht werden.
Angela Mueller
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Nach Stockholm, Astana, Lagos und Santiago de Chile ist Sydney der fünfte Standort, an dem die vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) beauftragte Handelsförderungsagentur Switzerland Global Enterprise (SGE) einen Trade Point eröffnet. Die Aussenstelle nimmt nach rund vierjährigen Verhandlungen am 1. Juli offiziell den Betrieb auf.

Das Büro in der australischen Wirtschaftsmetropole umfasst ein 50-Prozent-Pensum, das beim Konsulat angesiedelt ist und vom Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) finanziert wird. SGE hat die fachtechnische Führerschaft. «Damit können wir unseren Kunden weltweit standardisierte Prozesse anbieten», sagte Markus Wyss, Bereichsleiter Märkte und Beratung bei SGE, anlässlich der Lancierung am Mittwoch.

In die Länge gezogen hätten den Prozess bis zur Eröffnung neben Fragen nach dem Standort unter anderem Zweifel - nicht etwa wegen des Marktes, sondern wegen der grossen Distanz zwischen der Schweiz und Australien. Als Vorteil führt Wyss dagegen ins Feld, dass hier ein Markteintritt vergleichsweise schnell möglich sei.

Mascia Buzzolini, Leiterin des Trade Points in Sydney, sieht Australien als Chance insbesondere für Firmen, die in den Bereichen Cleantech, Gebäudetechnik, Energieeffizienz aber auch Logistik und IT-Lösungen sowie Landwirtschaft tätig sind. Der Aufbau der neuen Ausstelle geht einher mit den Bestrebungen, Schweizer Unternehmen zu ermutigen, vermehrt den letzten Schritt etwa über die etablierten Märkten wie China oder Indonesien hinaus zu machen.

Für Unternehmen, die am Eintritt in einen ausländischen Markt interessiert sind, bietet SGE nach einem kostenlosen Informationsgespräche ein dreistufiges Vorgehen an. Am Anfang steht eine Marktstudie. Entscheidet sich der Kunde, das Projekt weiterzuverfolgen, erhält er in einem zweiten Schritt eine Longlist mit rund zwölf möglichen Geschäftspartnern im Zielland. Von diesen werden zum Abschluss deren drei ausgewählt und der Kontakt zwischen ihnen und dem Kunden organisiert.

Im Gegensatz zu den 21 Swiss Business Hubs, welche SGE weltweit betreibt, sind die jüngst eröffneten Trade Points kleinere Einheiten, die bei Bedarf ausgebaut werden können. Für sämtliche dieser SGE-Einrichtungen sind weltweit rund 80 Mitarbeiter tätig, die in der Regel Diplomatenstatus haben.

Neben dem australischen Trade Point ist auch die Vertretung von Schweiz Tourismus unter einem Dach beim Konsulat in Sydney vereint. Damit lassen sich laut Generalkonsul Ernst Steinmann Synergien nutzen.

veröffentlicht: 30. Juni 2016 07:23
aktualisiert: 30. Juni 2016 08:33
Quelle: SDA

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