Diese WhatsApp-Warnungen sind ein Fake

15.11.2016, 18:53 Uhr
· Online seit 15.11.2016, 17:38 Uhr
Meldungen von vergifteten CDs oder Spionage-Schlüsselanhängern machen derzeit in der Ostschweiz die Runde. Alles nicht wahr - das Phänomen heisst Hoax - Schabernack in den sozialen Netzwerken. Die Polizei hat Kenntnis von diesen Falschmeldungen.
Angela Mueller
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In Deutschland haben die angeblich vergifteten CDs bereits für Angst und Schrecken gesorgt. Die Gratis-CDs sollen mit Gift beschmiert sein und in den Milchkästen liegen. Absender sollen der Islamische Staat oder Nazis sein. Inzwischen kursiert diese Fake-Meldung auch in der Ostschweiz.

Bei der Kantonspolizei Thurgau sind dazu bereits einige wenige Anfragen eingegangen. «Wir können jedoch ganz klar sagen, dass uns kein Fall von vergifteten CDs bekannt ist», sagt Daniel Meili, Sprecher der Kantonspolizei Thurgau. Auch die Kantonspolizei St.Gallen hat solche Fälle noch nicht erlebt, wie sie auf Anfrage von FM1Today bestätigt.

Meist bereits länger bekannte Meldungen

Der Internet-Hoax mit den Gift-CDs ist nicht ganz neu, die Meldung war bereits vor ungefähr einem Jahr im Umlauf. 2015 hat die deutsche Zeitung Augsburger Allgemeine bereits berichtet, dass es sich um einen Fake handelt, wie die Internetplattform Mimikama meldet. Mimikama ist ein österreichischer Verein für Aufklärung für Internetmissbrauch.

Eine zweite Hoax-Meldung, die derzeit im FM1-Land verbreitet wird, handelt von Schlüsselanhängern, die mit einem Chip versehen sein sollen. Die Verteiler der Gratis-Anhänger könnten so herausfinden, wo die Personen wohnen und würden dann ins Haus oder in die Wohnung einbrechen.

«Diese Meldung ist schon sehr alt, aber sie taucht irgendwie immer wieder auf» sagt Meili. Dies bestätigt auch Mimikama: «Varianten dieser Meldung kursieren bereits seit 2008 im Internet. Der Hintergrund der Geschichte ist eine Tankstellenkette in Südafrika, die 2008 Schlüsselanhänger an ihren Tankstellen verteilt hatte. Schon bald tauchten die ersten Gerüchte über geheimnisvolle Funktionen der Schlüsselanhänger auf.»

Zum Teil sehr böswillig

Wie solche Hoaxes entstehen, ist unklar: «Zum einen sind es typische Kettenbriefe», teilt Mimkama mit. «Manchmal ist es auch einfach ein Versehen, welches immer wieder aus Ungewissheit geteilt wird.» Doch oftmals wird auch bewusst Hetze betrieben, wie im Falle der CDs. «Hier wird Propaganda betrieben. Diese hält sich dann noch Jahre im Netz.»

Zuerst überlegen, dann teilen

Doch was tun, wenn einen solche Meldungen per Facebook oder Nachrichtenkanäle erreichen? Daniel Meili von der Kapo Thurgau rät: «Ruhig bleiben und zuerst überlegen. In den meisten Fällen kann eine kurze Google-Anfrage schon weiterhelfen. Im Zweifelsfall kann man aber auch die Polizei zu Rate ziehen».

veröffentlicht: 15. November 2016 17:38
aktualisiert: 15. November 2016 18:53

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