«Nippel statt Hetze»

· Online seit 30.10.2015, 06:58 Uhr
Brüste - Nein! - Hetze - Ja! Facebook toleriert Fremdenhass und Rassismus. Nippel haben keine Chance. Unfair! Findet Olli Waldhauer und erregt mit seiner Aktion «Nippel gegen Hetze» Aufmerksamkeit.
René Rödiger
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Zwei Menschen, zwei Brüste, ein Verstoss gegen die Regeln von Facebook. Gerademal 21 Minuten dauert es, bis Olli Waldhauers provokatives Bild gesperrt wird. Die Begründung von Facebook: Nacktheit. Daraufhin veröffentlicht er es mit zensierten Nippeln. Und siehe da, schon ist das Bild regelkonform. Der Spruch «Kauft nicht bei Kanaken» stört Facebook nicht. Nackte Haut ist verboten, Ausländer beschimpfen nicht.

Gegen diese falsche Moral kämpft Olli Waldhauer. Die Anzahl radikaler Seiten und Hasskommentare in sozialen Netzwerken häuft sich. Facebook unternimmt seiner Meinung nach viel zu wenig dagegen. Betreiber sollen härter gegen Hetze vorgehen und rassistischen Inhalt konsequenter sperren. Was bei Brustwarzen effizient funktioniert, muss auch bei fremdenfeindlichen Aussagen möglich sein.

Damit möglichst viele Exemplare des Bildes im Umlauf sind, hat Olli Waldhauer das Original öffentlich zugänglich gemacht. Er fordert Facebook Nutzer auf, es zu teilen und auf ihre Pinnwand zu posten. Die clevere Taktik hat bisher zwar noch keinen Erfolg, dafür erhält sie umso mehr Beachtung. Kein Wunder, im Internet werden Brüste nur selten ignoriert.

 

veröffentlicht: 30. Oktober 2015 06:58
aktualisiert: 30. Oktober 2015 06:58

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