On the Road mit der Säntis-Töffli-Gang

· Online seit 22.07.2017, 08:16 Uhr
Ab heute Mittag knattern rund 1000 Töfflifahrer auf ihren Hödis über die Pässe der Zentralschweiz. Unter den Töffli-Enthusiasten sind auch der 41-jährige Ivo Dörig aus Waldstatt und seine elfköpfige Töffli-Gang – die «2-Takt Chaoten Säntis».
Stephanie Martina
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In Sarnen und Umgebung sucht man heute vergebens nach einem ruhigen Plätzchen. Denn das «Red Bull Alpenbrevet» lockt rund 1000 Töffli-Verrückte in die Zentralschweiz. Auch Ivo Dörig lässt sich diesen Spass nicht entgehen. Bereits im vergangenen Jahr nahmen er und sechs seiner Töffli-Kumpanen an der Challenge teil, die laut Veranstalter der grösste Töffli-Event in Europa ist.

Dieses Jahr ist die «Töffli-Gang» weiter angewachsen. Mittlerweile sei man eine Truppe von elf Fahrern, die sich alle über mehrere Ecken kennen. Sieben stammen aus der Region Waldstatt und Herisau und vier kommen aus dem Kanton Thurgau. «Vom Alter her ist die Zusammensetzung dieses Jahr ziemlich speziell. Der Älteste, mein Vater, ist 67 Jahre alt und unser jüngstes Mitglied ist 22-Jährig», erzählt Dörig. Eines teilen sie jedoch alle: Die Leidenschaft fürs Töffli – fürs Unterwegssein.

Totenkopf mit Helm

Um das Gemeinschaftsgefühl für das diesjährige Alpenbrevet zu verstärken, hat sich die Gruppe entschieden, einheitliche Kleidung zu tragen. «Dafür haben wir nach einem Logo und einem Namen gesucht und sind schliesslich auf ‘2-Takt Chaoten Säntis’ gekommen, weil der Säntis uns alle irgendwie miteinander verbindet», erklärt Dörig.

Nun prangt auf den T-Shirts und Overalls der elfköpfigen Gang ein fies grinsender Totenkopf mit Töffhelm vor zwei gekreuzten Kolben. Über dem Sujet steht der Schriftzug «2-Takt», darunter «Chaoten Säntis». Während die Truppe bei ihrer Kleidung ihrer Kreativität freien Lauf liess, lautet bei den Töffli die Devise: so originalgetreu wie möglich. «Viele sind beim Alpenbrevet mit ganz ausgefallenen Töffli unterwegs. Wir fahren eher alte Töffli, etwa 40-jährige Fahrzeuge, die wir restauriert und optisch so angepasst haben, dass sie so aussehen, wie die Töffli, die wir in unserer Jugend gefahren sind. Also so typisch mit Chromgabeln und Hochlenkern. Ich habe mir vor zwei Jahren wieder einen roten ‹Puch Velux 2 Gang handgeschaltet› gekauft, wie ich ihn schon als Teenager hatte.»

Gesucht: «Töffli Gang of the Year»

Damit die Töffli für die 110 Kilometer lange Strecke gerüstet sind, haben sich die «2-Takt Chaoten Säntis» im Vorfeld des Alpenbrevets mehrere Male getroffen, um die Fahrzeuge in Schuss zu bringen. «Wir haben jene Töffli, bei denen es ein Problem gab, verladen, sind in einer Werkstatt zusammengekommen und haben gemeinsam die Töffli auf Vordermann gebracht. Anschliessend wurde gemütlich zusammen grilliert und gefachsimpelt.»

Das gemeinsame Erlebnis steht auch heute beim Alpenbrevet im Zentrum. «Wir freuen uns alle auf eine gemütliche Ausfahrt und hoffen, dass wir dieses Jahr vor Pannen verschont bleiben. Letztes Mal, als der Anlass im Tessin stattfand, hatte einer von uns auf den ersten zehn Kilometern eine Panne», erzählt Dörig. Deshalb hätten sie alle angehalten und das Töffli zu siebt zwei Stunden lang repariert. «Diese Zeit holt man jedoch nicht mehr auf, auch wenn es bei dieser Challenge nicht darum geht, der Schnellste zu sein. Gewonnen hat, wer am nächsten an der Durchschnittsgeschwindigkeit aller Fahrer liegt. Aber auch das schafften wir leider nicht mehr», erklärt der 41-Jährige. Am meisten bedauert er jedoch, dass dadurch die Gemütlichkeit der Ausfahrt verloren ging und die Zeit für Pausen fehlte.

Dieses Jahr möchte die Truppe aber nicht nur pannenfrei zurück ins Ziel nach Sarnen gelangen, sondern auch den Titel «Töffli Gang of the Year» absahnen, mit dem am Event die beste Töffli-Gang der Schweiz gekürt wird. Dörig, der seine Gang angemeldet hat, bleibt aber selbstkritisch: «Womöglich sind unsere Töffli etwas zu wenig extravagant für den Titel. Aber wer weiss...»

veröffentlicht: 22. Juli 2017 08:16
aktualisiert: 22. Juli 2017 08:16
Quelle: stm

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