Openair Frauenfeld an US-Konzern verkauft

09.07.2017, 14:01 Uhr
· Online seit 09.07.2017, 09:40 Uhr
Der US-Konzern Live Nation hält neu eine Mehrheit der Aktien des Openair Frauenfeld. Der bisherige Präsident Wolfgang Sahli gibt seine Mehrheitsbeteiligung ab.
Fabienne Engbers
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Ein Riese unter den Festivalbetreibern drängt in die Schweizer Festivallandschaft, schreibt die «Sonntagszeitung». Der internationale Konzern Live Nation übernimmt die Aktienmehrheit beim Openair Frauenfeld.

Grösstes Hip-Hop-Festival in Europa

«Frauenfeld ist das grösste Urban-Music-Festival Kontinentaleuropas», sagt Andre Lieberberg, Managing Director von Live Nation Deutschland, Österreich und Schweiz gegenüber der «Sonntagszeitung». Live Nation wolle das Openair weiterbringen und mit dem Team weiterarbeiten.

In einer Mitteilung schreibt das Openair Frauenfeld, Live Nation werde partnerschaftlich mit Festivalgründer Wolfgang Sahli, Festivalproduzent René Götz und dem Geschäftsführer der First Event AG zusammenarbeiten.

Am Openair Frauenfeld, das heute Sonntag zu Ende geht, werden jedes Jahr 170'000 Tageseintritte verkauft. Dieses Jahr hat die 22. Ausgabe stattgefunden.

Schweizer Festivallandschaft in Gefahr

Der bisherige Mehrheitsaktionär des Openair Frauenfeld, Wolfgang Sahli, sorgt sich in der «Sonntagszeitung» um die Schweizer Festivals. «Der Aufwand in Sachen Sicherheit und Umweltschutz nimmt für die Veranstalter ständig zu. Es werden sicher nicht alle Festivals in der Schweiz überleben», sagt er.

Durch die Zusammenarbeit mit Live Nation wolle das Openair Frauenfeld garantieren, dass auch in Zukunft internationale Grössen auf der Grossen Allmend auftreten. Man wolle vom Netzwerk des Musik-Giganten profitieren. «In dem führenden internationalen Live-Entertainment-Konzern Live Nation haben wir einen starken und innovativen Partner gefunden, mit dem das Openair Frauenfeld weiterwachsen und sich entfalten wird. Wir freuen uns sehr auf diese Partnerschaft», wird Sahli in einer Mitteilung zitiert.

Grosse Musiker werden immer teurer

Durch die finanziellen Mittel von Grosskonzernen wie Live Nation würden Künstlergagen immer teurer, sagt Christoph Huber, Geschäftsführer des OpenAir St.Gallen, gegenüber der «Sonntagszeitung». «Unabhängige Festivalveranstalter können mit den ­finanziellen Mitteln der grossen Konzerne nicht mithalten.» Deshalb hat sich das OASG mit anderen Veranstaltern unter der Marke Wepromote zusammengetan, um grossen Anbietern Paroli zu bieten.

Weitere Beteiligungen von Interesse

Live Nation will in Zukunft auch andere Veranstaltungen aufkaufen. «Wir können uns weitere Beteiligungen in der Schweiz vorstellen, befinden uns aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht in konkreten Gesprächen», sagt Lieberberg in der «Sonntagszeitung».

veröffentlicht: 9. Juli 2017 09:40
aktualisiert: 9. Juli 2017 14:01
Quelle: enf

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