Pädo-Vorwürfe entkräftet: Hauswarte dürfen wieder an die Arbeit

04.11.2015, 11:09 Uhr
· Online seit 04.11.2015, 10:19 Uhr
Während zweieinhalb Monaten waren zwei Hauswarte der Schule in Erlen suspendiert. Im Dorf zirkulierten anonyme Gerüchte, welche die Betroffenen im Zusammenhang mit Pädophilie schwer belasteten. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft haben jedoch kein Fehlverhalten ans Tageslicht gebracht - die beiden Männer erhalten ihre Jobs zurück.
Marco Latzer
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Es war ein Paukenschlag zum Ende der Sommerferien: Die Schule Erlen beurlaubte bis auf Weiteres zwei ihrer Hauswarte. Zu den Gründen für die Suspendierung schwieg sie beharrlich. Nach und nach sickerte aber durch: Es ging um Pädophilie-Vorwürfe. Diese kursierten im Dorf  - unter anderem wurden an etliche Personen und Institutionen verleumderische E-Mails verschickt.

Eines davon gelangte auch zu TVO; dabei wurde insbesondere einer der beiden betroffenen Abwarte massiv beschuldigt: «Dieser Hauswart ist pädophil! Er lebt seine Neigungen voll aus und hat schon mehrere Schüler bedrängt und missbraucht. Er ist Mitglied in einem Pädophilen-Ring der sehr gut organisiert ist. Aus diesem Grunde gelangt nichts an die Öffentlichkeit, weil hier jeder jeden deckt.» Auf Nachfrage gab der Verfasser schliesslich falsche Personalien an.

Unterdessen ist klar: Das Verfahren der Thurgauer Staatsanwaltschaft wurde eingestellt. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die beiden suspendierten Männer wirklich strafbare Handlungen vorgenommen haben. «Schulbehörde und Schulleitung sind beruhigt, dass sich die Vorwürfe nicht erhärtet haben. Die Untersuchungen haben bestätigt, dass die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler jederzeit vollumfänglich gewährleistet war», schreibt Herbert Wyss, Krisenmanager der Schule Erlen, in einer Medienmitteilung. Schon bei früheren Gelegenheiten hatte er stets betont, dass die Beurlaubung von rein präventiver Natur sei.

Die beiden Männer können an ihren Arbeitsplatz zurückkehren und nehmen in einer Woche ihre Arbeit wieder auf. Wer hinter der Hetzkampagne gegen die Abwarte steckt, bleibt jedoch weiterhin unklar. «In dieser Sache sind die Untersuchungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft noch im Gange», schreibt Herbert Wyss. (mla)

So berichtete TVO am 7. Oktober über den «Fall Erlen»:

veröffentlicht: 4. November 2015 10:19
aktualisiert: 4. November 2015 11:09

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