«Peinlicher Fehler der SVP»

15.02.2016, 13:21 Uhr
· Online seit 15.02.2016, 12:02 Uhr
Der St.Galler Wahlkampf treibt seltsame Blüten. SP und SVP liefern sich auf Facebook fast einen Schoggi-Krieg. Denn die SVP beschenkt ihre Wähler mit Herzli «Made in Germany» - und wird dafür von den Sozialdemokraten kritisiert.
David Scarano
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In knapp zwei Wochen bestellen die St.Galler das Kantonsparlament und die Regierung neu. Die Parteien unternehmen in dieser letzten Wahlkampfphase fast alles, um noch einmal auf sich aufmerksam zu machen. Sie scheuen sich nicht davor, Fehler der Konkurrenz genüsslich auszunutzen. Einen peinlichen Fehler hat sich die SVP geleistet - und ruft damit die SP auf den Plan.

Auf ihrer Facebook-Seiten machen die Sozialdemokraten darauf aufmerksam, dass die ansonsten so heimatverbundene SVP mit ihrer Wahlwerbung Schokolade aus Deutschland verschenkt. Die SP hingegen setzt auf ein einheimisches Produkt, sprich, sie verschenkt Minörli von Maestrani aus Flawil.

Das SP-Posting ist auf grosse Resonanz gestossen. Innerhalb von zwei Tagen hat es mehr als 460 Likes erhalten. Zudem wurde es über Hundert Mal geteilt. Lang ist zudem die Kommentarspalte. Die SVP muss Hohn und Spott einstecken. Mehrere User schreiben, dass dieses «inkonsequente» Verhalten «typisch» für die SVP sei. Die Partei predige jeweils Wasser, trinke aber selber Wein.

«Peinlicher Fehler der SVP»

Monika Simmler, St.Galler SP-Kantonalpräsidentin, spricht von einem «peinlichen Fehler der SVP», vor allem angesichts der Diskussionen um Frankenstärke und den Erhalt von Arbeitsplätzen. Mit ihrer Aktion zeige die SVP, dass sie kein Gespür habe, selber im Wahlkampf darauf zu achten. «Die SVP hat den billigsten Weg gewählt», sagt Simmler gegenüber FM1Today.

«Eine Lappalie»

Markus Krüger, Präsident der SVP Werdenberg und verantwortlich für den Flyer, gibt sich selbstkritisch. Er gibt Fehler zu. Man habe die Schokolade zwar bei einer Schweizer Firma bestellt, aber nicht darauf geachtet, woher diese ihre Produkte tatsächlich bezieht. «Zu unserer Überraschung stammte das Schokoladen-Herz aus Deutschland», sagt Krüger.

Der Flyer-Verantwortliche nimmt es aber mit Humor. Es sei eine Lappalie, die Wähler wüssten den Vorfall schon richtig einzuschätzen. Entscheidend für den Ausgang der Wahlen sei der Fauxpas sowieso nicht. Diese Einschätzung teilt auch Monika Simmler.

(red)

Der Unterschied!SP: Minor von Maestrani FlawilSVP: Made in Germany

Posted by SP Kanton St.Gallen on Samstag, 13. Februar 2016

veröffentlicht: 15. Februar 2016 12:02
aktualisiert: 15. Februar 2016 13:21

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