Pnos-Party findet in Willisau statt
Aus dem angekündigten Konzert der Pnos ist ein grosses Rätsel geworden. Die rechtsorientierte «Partei national orientierter Schweizer» wollte partout nicht öffentlich bekannt geben, wo die Veranstaltung stattfindet. Klar gemacht hatten sie allerdings, dass mit dem Anlass Geld für ein «Parteihaus» gesammelt werden soll - deshalb auch die Bezeichnung «Unterstützungskonzert».
Im Kanton St.Gallen wurde der Partei ein Rechtsrockkonzert untersagt. Die Pnos hat angekündigt, gegen dieses Verbot klagen zu wollen. Zudem wolle sie sich die Party «nicht von der Kantonspolizei verderben lassen». Das Verbot habe «weder Hand noch Fuss», richtete der Vorsitzende der Partei, Dominic Lüthard, aus.
«Um rechtmässigen Ablauf besorgt»
Im Laufe des Samstags ist allerdings durchgesickert, dass die umstrittene Party - bei der rechtsextreme Musiker auftreten - in der Zentralschweiz stattfinden soll. «Wir rechnen auch damit, dass die Veranstaltung auf unserem Kantonsgebiet stattfinden könnte. Wir beobachten daher die Lage und sind um einen rechtmässigen Ablauf besorgt», sagte der Sprecher der Luzerner Polizei, Kurt Graf, gegenüber dem «Tagblatt».
PNOS Konzert findet in Willisau (LU) im Gebäude des Hot Flash Tattoo statt. #PNOS #Konzert
— Antifa Bern (@antifa_bern) January 14, 2017
Kurz nach 20 Uhr versendeten die Veranstalter eine SMS mit dem Inhalt «Polizeikontrollen in Rothrist, neuer Treffpunkt Willisau.» an die Konzertbesucher. Die Luzerner Polizei hatte laut dem «Tagblatt» Kenntnis davon.
Stadtpräsidentin «völlig überrascht»
Erna Bieri-Hunkeler, die Stadtpräsidentin von Willisau, ist vom Aufmarsch der Neonazis jedenfalls «völlig überrascht» worden, wie sie dem «Tagblatt» gegenüber sagt. Sie habe durch Medienanfragen von dem Konzert erfahren, da der Raum privat vermietet wird. «Das macht natürlich gar keine Freude.»
Handy-Verbot bei Konzert
Die Konzertbesucher seien polizeilich kontrolliert worden, berichtete wiederum ein Reporter des «Blick». Im Konzertsaal herrsche absolutes Handy-Verbot. Vermutlich wolle damit verhindern werden, dass erneut Beweisvideos online gestellt werden. Dies war beim Neonazi-Konzert in Unterwasser geschehen, das nachträglich hohe Wellen geschlagen hatte.