Pnos will gegen St.Galler Polizei klagen

10.01.2017, 20:01 Uhr
· Online seit 10.01.2017, 17:49 Uhr
Die Kantonspolizei St.Gallen hat heute Morgen ein geplantes Rockkonzert der Pnos verboten. Die rechtsextreme Partei nimmt dieses Verbot gelassen und will gar dagegen klagen. Das Konzert werde trotzdem durchgeführt. In welchem Rahmen, darüber macht die Partei keine Angaben.
Lara Abderhalden
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Die Kantonspolizei hat durch einen Flyer erfahren, dass die Pnos ein Konzert mit rechtsextremen Bands durchführen will. Obwohl noch nicht bekannt ist, wo das Konzert stattfindet, hat die Kantonspolizei das Konzert verboten.

Die Pnos war für eine mündliche Stellungnahme nicht zu sprechen, sie nimmt aber schriftlich Stellung und wird dabei deutlich: Die Partei will sich die Party von der Kantonspolizei nicht verderben lassen.

Durchführung in anderen Kantonen möglich

«Wir nehmen das Verbot gelassen. Wir werden jedoch dagegen klagen», schreibt Dominic Lüthard, Vorsitzender der Partei. In welcher Form dies geschehen wird, darüber macht die Pnos keine Angaben. «Ein solches Verbot hat weder Hand noch Fuss. Der Anlass wird trotzdem durchgeführt», heisst es weiter. Es gäbe noch 25 weitere Kantone, in denen eine Durchführung möglich ist.

Ob St.Gallen ganz von der Liste der möglichen Austragungsorte gestrichen wird, kann Dominic Lüthard weder bestätigen noch dementieren. Alle Teilnehmer würden am Samstag über den Austragungsort informiert.

Pnos rechnet nicht mit Auseinandersetzungen

Dass es bei der Veranstaltung zu Demonstrationen der Gegenseite kommen kann glaubt Dominic Lüthard nicht: «Ich schätze die Gefahr als sehr gering ein. Ich mag mich an kein Rechtsrockkonzert in der Schweiz erinnern, welches von der Gegenseite wirklich ernsthaft angegriffen wurde.»

Unter den auftretenden Bands ist gemäss Flyer auch der deutsche Neonazi-Rapper Julian «MaKss Damage» Fritsch. Dieser stand bereits in Unterwasser auf der Bühne. Gemäss Blick ist er ein «verurteilter Nazi-Verherrlicher und Judenhasser.» Dies gehe aus seinen Liedern hervor und er selbst nenne sich auch so, wie er einmal sagte: «Zu mir kannst du ruhig Nazi sagen, denn ich stehe dazu.»

Ausserdem soll die italienische Rockban Bronson auftreten. Diese wird zur gewalttätigen Faschistenbewegung Casapound gezählt und steht im engen Kontakt mit der Schweizer Pnos.

Einreise kein Problem

Dass diese Bands, vor allem erstere, Probleme bei der Einreise in die Schweiz haben werden, glaubt Dominic Lüthard nicht: «Die Musiker haben keine CD's auf dem Index in Deutschland so wie ich informiert bin. Daher rechne ich nicht mit Einreisesperren.»

Dem Konzert am kommenden Samstag steht laut Pnos nichts im Weg und Anhänger, welche sich für das Konzert interessieren, gäbe es genügende: «Wir rechnen mit 150 bis 300 Teilnehmern.»

veröffentlicht: 10. Januar 2017 17:49
aktualisiert: 10. Januar 2017 20:01
Quelle: red.

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