Polit-Experte: «Die Kampagne schadet Huser nicht»
«Ich kann mich nicht erinnern, dass es je ein Komitee gegen eine Person im Wahlkampf gegeben hat», sagt der St.Galler Politbeobachter Bruno Eberle. Ein Anti-Herbert-Huser-Komitee («Stoppt Huser») hat sich mit einer Inseratekampagne in den Ostschweizer Medien zu Wort gemeldet. Dieses will die Wahl des SVP-Parteipräsidenten in den Regierungsrat verhindern. Es wirft dem Unternehmer vor, für das Amt nicht geeignet zu sein.
Zum Komitee gehören unter anderem der Unternehmer (SFS), ehemalige CVP-Kantonsrat und frühere IHK-Vizepräsident Karl Stadler sowie der Journalist Markus Rohner.
«Trotzwähler werden mobilisiert»
Zuvor hatte das St.Galler Tagblatt in einem Bericht massive Vorwürfe gegen Herbert Huser publik gemacht. Verschiedene ehemalige Geschäftspartner werfen darin dem Rheintaler Politiker Wort- und Vertragsbrüche vor. Die SVP und Huser selber haben die Vorwürfe bestritten. Sie sprechen von einer Kampagne.
«Hinter dieser Kampagne können nur Leute stehen, die keine Ahnung von Wahlkampf haben», sagt Eberle. Denn solche Aktionen sorgen in erster Linie für eines: erhöhte Medienpräsenz. «Dies dürfte Trotzwähler mobilisieren, die nicht zur Urne gegangen wären und nun den umstrittenen Kandidaten doch noch wählen.»
Offenes Rennen
Auch wenn gemäss aktueller Wahlumfrage des Tagblatts Herbert Huser weit hinter Bruno Damamm (CVP) und Marc Mächler (FDP) liegt, ist nach Ansicht Eberles das Rennen noch nicht gelaufen. «Solche Kampagnen nützen den Kandidaten wahrscheinlich mehr, als dass sie schaden.» Mit Leserbriefen und Flugblättern liesse sich besser auf Unzulänglichkeiten eines Kandidaten aufmerksam machen.