Polizei schnappt Terror-Verdächtigen
Die Polizei zeigt sich im Tweet, in der sie die Verhaftung des 22-jährigen Syrers bekannt gibt, überglücklich.
❗️NEWS❗️ Wir sind geschafft, aber überglücklich: ?der Terrorverdächtige Albakr wurde in der Nacht in Leipzig festgenommen. ÖA über #GenStA
— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) 10. Oktober 2016
Der Syrer war wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags gesucht worden, nachdem am Samstag in einer Wohnung in Chemnitz mehrere hundert Gramm Sprengstoff gefunden worden waren. Er war einem Spezialeinsatzkommando knapp entwischt.
Weitere Verdächtige freigelassen
Die Polizisten hätten den Verdächtigen an der Tür des observierten Wohnblocks gesehen, während die Polizei noch dessen Bewohner evakuierte und die Umgebung absperrte. Am Sonntag hatte die Polizei die Ermittlungen auf einen zweiten Syrer ausgeweitet, den Mieter der gestürmten Wohnung, der am Samstag festgenommen worden war. Zwei weitere Verdächtige wurden wieder auf freien Fuss gesetzt.
«Spiegel Online» berichtete, der Gesuchte sei im Leipziger Stadtteil Paunsdorf festgenommen worden. Nach Informationen des «Spiegel» habe er nach Mitternacht zwei andere Syrer angesprochen, weil er bei ihnen wohnen wollte. Dies habe die Polizei erfahren, die ihn dann in der Wohnung der beiden festnahm.
«Hochbrisanter» Sprengstoff
Nach Informationen von «Süddeutscher Zeitung», NDR und WDR fanden sich in der Chemnitzer Wohnung etwa 500 Gramm bereits gemischter Sprengstoff und etwa ein weiteres Kilo Chemikalien, die zum Bombenbau geeignet sind. Ausserdem stellte die Polizei Zünder sicher und Teile, die nach erster Bewertung zur Herstellung von Rohrbomben gedient haben könnten.
Dem Bericht zufolge stand der Syrer offenbar über das Internet in Verbindung mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), auch über ein mögliches Ziel war anscheinend schon diskutiert worden – die Rede war von Berliner Flughäfen.
Bundesweit hatte die Polizei mit Hochdruck nach dem Verdächtigen gesucht. Die Sicherheitsvorkehrungen an Bahnhöfen und Flughäfen wurde verschärft. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen.